Die Mistel ist zwar kein Kraut, doch Mistelzweige sind in der Naturheilkunde ebenso präsent wie in der Mythologie. Das einzigartige Wesen dieses Halbschmarotzers brachte ihm schon früh Aufmerksamkeit. Auch noch heute schreibt man der Mistel erstaunliche Eigenschaften zu.
Mistelzweige sind quasi als Parasiten auf fremden Bäumen und Sträuchern zu finden. Dort ziehen sie Wasser und Nährstoffe aus ihren Wirten. Gleichzeitig sind sie für ihre Heilwirkung bekannt. In der Mythologie ist ihr Bild ambivalent: So war Mistel für den Tod des nordischen Gottes Balder verantwortlich, galt jedoch auch als magisch. Sie sollte Liebespaaren zum ewigen Glück verhelfen. Das sagt man ihm bis heute nach: Der Kuss unter dem Mistelzweig verspricht eine baldige Hochzeit, sofern man den Zweig in der Nacht der Heiligen Drei Könige verbrennt.
Heilende Wirkung der Mistelzweige: Misteltee durch Kaltaufguss ansetzen
Aus den Blättern der Pflanze können Sie einen wirksamen Tee brauen. Er eignet sich sowohl zur innerlichen als auch zur äußerlichen Anwendung. Vom späten Herbst bis zum Frühling kann man die Pflanze sammeln und die Blätter sorgfältig getrocknet für den Rest des Jahres aufbewahren. Die Beeren sind allerdings giftig, verwenden Sie sie deshalb nicht. Auch Blätter und Zweige haben eine leicht toxische Wirkung, die jedoch durch den Kaltaufguss gemindert wird. Trotzdem sollte man Misteltee nur in Maßen zu sich nehmen und im Zweifelsfall einen Arzt um Rat fragen.
Das steckt hinter einem Kaltaufguss
Etwa drei Teelöffel getrockneter Mistelblätter werden mit einem Liter kaltem Wasser aufgegossen und über Nacht stehen gelassen. So werden die Giftstoffe nicht aus den Blättern gelöst und der Tee bleibt bekömmlich. Nach dem Abseihen kann der Tee leicht erwärmt werden, er darf dabei aber nicht kochen, um nicht doch noch Giftstoffe zu lösen oder die Heilwirkung zu mindern.
Innere und äußere Anwendung des Misteltee
Misteln sind vor allem als wirksam gegen Herz-Kreislauf-Beschwerden bekannt und sie können sowohl gegen zu hohen als auch zu niedrigen Blutdruck eingesetzt werden. Denn die Inhaltsstoffe stärken das Herz, regulieren und normalisieren den Kreislauf und damit auch den Blutdruck. Außerdem hat Misteltee eine positive Wirkung auf den gesamten Stoffwechsel sowie auf die Verdauung. Er wirkt harntreibend, krampflösend, was gerade bei Menstruationsbeschwerden für Linderung sorgen kann. Gleichzeitig hilft er dabei, Entzündungen zu bekämpfen, senkt Fieber und beruhigt die Nerven. Deswegen kann er man ihn auch gegen Schwindelgefühle, Unruhe und Kopfschmerzen trinken.
Äußerlich als Tinktur für Wickel oder als Badezusatz wirkt der Misteltee gegen Ekzeme, leichte Geschwüre und rheumatische Beschwerden. Auch Arthrose-Patienten können durch die äußerliche Behandlung mit den Wirkstoffen der Mistel Linderung erfahren. Und schließlich soll Misteltee sogar gegen Krampfadern helfen. Was so vielseitig anwendbar ist, darf daher in keiner Kräuterapotheke fehlen.
Bild: Pixabay, 16395, Hans
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