Borretsch, mitunter auch Boretsch geschrieben, ist ein Kraut, das bereits seit dem Mittelalter als Küchengewürz sowie als Heilpflanze Anwendung findet. Im Volksmund ist Borretsch, das ursprünglich aus Kleinasien stammt, auch als Gurken- oder Kukumerkraut bekannt.
Zur Familie der Raubblattgewächse gehörend zeichnet sich Borretsch durch ein eigentümtliches Äußeres aus, das vor allem durch die beharrten Stängel und Blätter bedingt ist. Die sternförmigen Blüten zeigen sich zunächst in einem zarten Rosa bis hellem Violett, um sich dann im Juni oder August tiefblau zu färben. Borretsch enthält viele positiv wirkende Inhaltsstoffe wie Vitamin C, in seinen Blättern aber auch bestimmte Alkaloide, die in großen Mengen der Leber schaden können. Diese sind jedoch in den Blüten kaum zu finden, der Genuss dieser ist daher unbedenklich, und auch die Blätter können gelegentlich ohne Risiko verwendet werden.
Borretsch als Küchenkraut: Würzig und dekorativ
Als Küchenkraut findet Borretsch vor allem in Salaten Anwendung, da sein frischer, an grüne Gurken erinnernder Geschmack hierzu wunderbar passt. Sowohl die Blätter als auch die Blüten geben jedem Salat eine besondere Note, und auch zur Verfeinerung von Suppen wird Borretsch gern verwendet. In der berühmten Grünen Sauce, einem vor allem in Hessen verbreitetem Gericht, darf Borretsch neben vielen anderen Kräutern nicht fehlen, und selbst als Dekoration von Süßspeisen sind die Blüten noch immer beliebt. Außerdem kann das getrocknete Kraut in einer Kräutermischung zur Zubereitung von Tees verwendet werden, die nicht nur schmackhaft sind, sondern auch eine heilende Wirkung haben.
Gesundheitsfördernder „Blauhimmelstern“: Borretsch in der Heilkunde
Früher einmal galt das Kraut als besonderes Heilmittel gegen Herzleiden und Melancholie, heute jedoch wird ein Tee aus getrockneten Borretsch-Blüten und -Blättern vor allem zum Kurieren von Erkältungskrankheiten verwendet. Die Pflanze wirkt schweißtreibend, entgiftend und entzündungshemmend, sodass sie vor allem gegen Fieber, Hautausschläge und zur Behandlung von Wunden eingesetzt wird. Außerdem gilt Borretsch als natürliches Beruhigungsmittel und wird in der Heilkunde daher gern als Mittel gegen Schlafstörungen, Unruhe und Depressionen empfohlen.
Sogar den Blutdruck soll das Kraut senken können, außerdem Menstruationsbeschwerden lindern und und Verstopfungen lösen. Diese vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten machen Borretsch in der Naturheilkunde ebenso beliebt wie in der Kräuterküche, doch wie bereits erwähnt sollte man das Kraut nicht in zu großen Mengen zu sich nehmen. Der gelegentliche Genuss als Salatgewürz oder die kurzzeitige Anwendung als Heiltee sind unbedenklich, doch im Gegensatz zu anderen Kräutersorten sollte Borretsch wirklich nicht auf dem täglichen Speiseplan stehen. In Maßen angewendet ist das Kraut jedoch sehr gesund und daher zu Recht seit Jahrhunderten in Kloster- und Bauerngärten beheimatet.
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