Als aromatischer Brotaufstrich hat sich der Honig einen sicheren Platz auf dem Frühstückstisch erkämpft. Den Löwenzahnhonig vom Imker findet man hier jedoch selten. Kein Grund zum Verzweifeln, denn mit Blüten aus dem Garten und wenigen Zutaten können Sie ihn selbst herstellen.
Der erste Schritt zum Honigersatz führt in den Garten, in dem hoffentlich der Löwenzahn in voller Blüte steht. Bei vollem Sonnenschein und in trockener Form werden die gelben Pflanzenköpfe gepflückt. Sie werden gekocht und gezuckert, statt die Bienen arbeiten zu lassen. Denn die fleißigen Insekten müssen für ein Kilo Honig über 100.000 Blüten besuchen. Das geht leichter.
Zutaten für den süßen Brotaufstrich:
- 100g Löwenzahnblüten
- 750ml Wasser
- 1 kg braunen Zucker (ersatzweise Vollrohrzucker)
- Saft einer halben Zitrone
Zubereitung
1.Brechen Sie die Blüten des Wildkrauts zwischen Blütenblättern und Blütenboden durch und befreien Sie sie so von ihren grünen Bestandteilen. Nun geben Sie die Blüten in einen großen Topf und lassen sie einige Minuten im Wasser kochen.
2.Filtern Sie die Blüten mit einem Sieb oder durch ein Mulltuch heraus und geben Sie Zucker und Zitronensaft in die Flüssigkeit. Jetzt muss die Mischung eine gute Stunde auf milder Hitze köcheln, bis sie eine zähflüssige, sirupartige Konsistenz erreicht hat und Fäden zieht. Rühren Sie ab und zu um, aber auf keinen Fall aufkochen, denn sonst kristallisiert die Masse aus.
3.Entnehmen Sie einen Löffel Sirup und testen Sie, ob die Masse beim Auskühlen fest genug wird. Bei richtiger Konsistenz kann der „Löwenzahnhonig“ in Gläser umgefüllt werden.
Duftiger Geschmack ähnelt Honig
Besonders Allergiker finden in diesem Sirup eine gute Alternative, denn sein Geschmack ähnelt dem von Honig. Der karamellisierte Zucker sorgt für eine starke Süße, die durch den Löwenzahn eine duftige Note erhält. Der Löwenzahnhonig als Bienenerzeugnis schmeckt zum Vergleich mehr oder wenig kräftig-scharf und wird mit anderen frühblühenden Sorten abgemildert.
Viel Zucker im Sirup
Der größte Teil des Sirups ist Zucker, das sollte jedem klar sein. Verwenden Sie den „Löwenzahnhonig“ deshalb sparsam als Brotaufstrich, im Müsli, Milchreis oder in diversen Gerichten. Die Menge des Zuckers lässt sich im Rezept nicht reduzieren, da die Masse sonst ihre zähflüssige Konsistenz nicht erreicht. Zuckerärmer wird’s, wenn Sie den Sirup mit kaltem Wasser verdünnen und ihn als Getränk genießen oder aus den Löwenzahnblüten ein Gelee zubereiten:
Gelee aus Löwenzahn
Für Gelee aus Löwenzahnblüten fügen Sie den ganzen Blüten etwas Zitronensaft hinzu, lassen Sie etwa fünf Minuten kochen und danach einen Tag ziehen. Am nächsten Tag sieben Sie die Blüten heraus und vermischen die Flüssigkeit mit Gelierzucker im Verhältnis 1:3. Zum Schluss wird die Mischung wenige Minuten sprudelnd aufgekocht und in Gläsern ausgekühlt.
Gesunde Süße?
Insbesondere die Vitamine C und D sind in der Löwenzahnpflanze enthalten. Doch beide Verbindungen sind hitzeempfindlich. Beim Kochen von Sirup und Gelee wird das Vitamin D vollständig, das Vitamin C zu 40% zerstört. Nichtsdestotrotz verschafft „Löwenzahnhonig bei Halsschmerzen Linderung, hat dabei allerdings keine immunstärkende Wirkung, wie der Original Blütenhonig. Alles in allem punktet der Blüten-Zucker-Saft also mehr durch den Geschmack als durch seine medizinische Wirkung.
Wer lieber den Original-Löwenzahnhonig essen möchte, wird online zum Beispiel hier fündig. Auf der Seite bee-info.de findet man außerdem vertiefende Informationen rund um das faszinierende Lebensmittel Honig sowie viel Hintergrundwissen zu Imkerei und Bienen.
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BRauther
11. Mai 2012 at 12:52Ich muss gestehen – der Geschmack von Honig ist nicht mein Fall. Mein Garten steht jedoch voller Löwenzahn, der jetzt schön gelb blüht. Vielleicht bereite ich mit der Hälfte der Zutaten den Löwenzahnhonig zu – mal sehen, wie’s schmeckt…
Astrid
22. Mai 2012 at 20:42Wie lange hält sich denn so ein in ein Glas abgefüllter Honig?
Ich werde das auf jeden Fall bald ausprobieren!
Marlen
29. Mai 2012 at 09:05Liebe Astrid,
Generell gilt die Faustregel: Produkte, die wenig Wasser enthalten, haben eine vergleichsweise lange Haltbarkeit. Ganz genau kann man leider nicht sagen, wie lange sich der Löwenzahnhonig hält. weil er ja kein „echter“ Honig ist. Das Original soll bis zu 2 Jahre haltbar sein, auch das Löwenzahngelee soll sich so lange halten können. Ich empfehle dir, die ungeöffneten Gläser möglichst kühl zu lagern, dann halten sie sich sicherlich eine ganze Weile. Das Auskristallisieren ist übrigens ein ganz natürlicher Vorgang, der nichts damit zu tun hat, dass der Honig schlecht geworden ist. Einfach im warmen Wasserbad wieder verflüssigen.
Viel Erfolg beim Honig-Kochen!
LG, Marlen