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Zinnkraut: Die Pflanze mit den zwei Gesichtern

Zinnkraut: Die Pflanze mit den zwei Gesichtern

Als Heilpflanze lange Zeit vergessen, galt Zinnkraut als unliebsames Gewächs. Ihre Wurzeln reichen so tief in den Boden, dass sie nur schwer herauszubekommen sind. Gleichzeitig aber hilft das vermeintliche Unkraut gegen allerlei Beschwerden.

Im Englischen „Pferdeschwanz-Blume“

Zinnkraut ist auch unter dem Namen Acker-Schachtelhalm bekannt. Damit erfährt man schon mehr darüber, wie die Pflanze eigentlich aussieht. Ihre Triebe erinnern an buschige Pferdeschwänze. Ihr lateinischer Name lautet deswegen „Equisetum avense“, was übersetzt Pferdeschwanz bedeutet. Auch im englischen heißt sie bis heute „Horsetail Flower“.

Unkraut mit langen Wurzeln

Diese Bezeichnung klingt weitaus liebevoller als der deutsche Name. Dass sie hierzulande Zinnkraut heißt, rührt aber nicht von ungefähr. Denn sie gilt als eines der hartnäckigsten Unkräuter. Sie liebt Staudenbeete und lässt ihre Wurzeln bis zu 160 Zentimeter tief in den Boden wachsen.

Doch Zinnkraut kann ein durchaus erwünschter Gast im Garten sein. Denn es hilft als Tee gegen Blasenentzündungen und als Badezusatz oder Tinktur gegen Hautekzeme. Das liegt an dem hohen Gehalt an Kieselsäure, die in Zinnkraut steckt.

Damit es sich im Garten nicht unkontrolliert ausbreitet, sollte man es in extra Kübeln anpflanzen. Vorsicht ist geboten, wenn man Zinnkraut wild pflückt. Weil es dem giftigen Sumpfschachtelhalm zum Verwechseln ähnlich sieht, solltet ihr es lieber nicht am Wegesrand einsammeln, sondern gezielt anpflanzen.

Tee, Badaufguss und Tinktur aus Zinnkraut

Für den Tee, den ihr trinken und äußerlich anwenden könnt, verwendet ihr pro Tasse einen bis zwei Teelöffel getrocknetes Zinnkraut, das ihr über Nacht einweichen lasst. Auch ein Bad lässt sich mit der Flüssigkeit nehmen. In der Pflanzenheilkunde sagt man der Pflanze nach, dass sie neben ihrer heilenden Wirkung bei Blasenentzündung und Hautekzemen auch gegen Akne, Krampfadern und sogar Rheuma hilft.

Und was tun, wenn Zinnkraut doch einmal ungewollt eure Staudenbette befallen hat? Dann heißt es: Weiträumig ausgraben. Auch Mittel auf Fett- oder Essigbasis befreien die Beete vom unerwünschten Zinnkrautbefall.


Bild: Pixabay / 409266 / gabrielemlink

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