Kräutergarten/ Kräutersorten

Zauberpflanze: die giftige Alraune

Nicht erst seit Harry Potter berühmt!

Auch wenn Harry und seine Genossen weltberühmt sind: inhaltliche Details kommen mir auch bei den erfolgreichsten Büchern mit der Zeit abhanden 🙂

Klar, an die ganz Guten und die wahnsinnig Bösen erinnert man sich, an das zauberertümliche Quidditch. Mir sind aber auch die mystischen Pflanzen für den Zaubertrank- Unterricht einigermaßen in Erinnerung geblieben. Und wen wundert´s, da bedient sich Joanne K. Rowling doch kreativ an einer der berühmtesten magischen Pflanzen des Mittelalters: der Alraune oder auch Mandragora autumnalis.

Alraune, das Nachtschattengewächs
Damit ist man doch schon mal als Zauberpflanze prädestiniert, wenn man sich zu den Nachtschattengewächsen zählen kann. Die Alraune enthält in Teilen die Alkaloide Hyoscyamin und Scopolamin. Sie wurde früher als Aphrodisiakum, Narkotikum und schmerzstillendes Mittel, teilweise als halluzinogene Droge genutzt, diente aber auch als Zauberwurzel. Als Nachtschattengewächs ist die Alraune eine Verwandte der Kartoffel und der Tomate.

Nach Grimms Wörterbuch gibt es einige Ableitungen aus den Silben, wie zum Beispiel der „Alp“, Faun und Mahr. Auch „Runen“ ist uns bestens bekannt, was eigentlich leise sprechen, flüstern oder Geheimnis bedeutet.

Mystik und Aberglauben rund um die Alraune
Ziemlich wüste Geschichten, muss ich sagen. So glaubte man beispielsweise, dass die Alraune nur dort gedeiht, wo der Samen von Toten den Boden getränkt hat. Also in der Nähe vom Galgen. Damit man nicht auf der Stelle selber sterbe, durfte man nicht selbst Hand an die Alraune legen, sondern trieb einen armen Hund an. Gruselig…

Schon im Alten Testament wird die Alraune genannt, ebenso im alten Griechenland und Ägypten, meist im Zusammenhang mit der durch die Alraune ausgelöste Gabe der Prophetie.

Hildegard von Bingen, die der Alraune ein ganzes Kapitel in der Causae et Curae widmete, wähnte im 12. Jahrhundert dann den Teufel in der Pflanze wohnen. Auch war das Ernten der Pflanze nun nicht mehr problematisch, jedoch sollte danach der Alraun in queckborn (Quellwasser) gelegt werden, um das Böse aus ihm hinauszudrängen – es sei denn, die Pflanze sollte explizit zu bösem Zauber verwendet werden. Bei (guter) Heilanwendung sollte die Pflanze dann gegen sexuelle Begehrlichkeiten wirken.

Harry Potter und seine Zauberfreunde und Zauberfeinde lassen sich durch die Alraune übrigens wieder zurückverwandeln…

Die Alraune im Garten
…sieht äußerst hübsch aus und läßt sich in weibliche (herbstblühende Alraune, Mandragora autumnalis) und männliche Alraune (frühlingsblühend, Mandragora officinalis) einteilen. Der Herbstblüher ist winterhärter, als der männliche Kollege, die Blätter sind purpurn und die Früchte gelborange. Sie keimt leicht und ist ansonsten recht pflegeleicht.

Weitere Ritualpflanzen
…wenn auch nicht giftig 🙂

Quelle:
wikipedia
Rühlemann´s Kräuter und Duftpflanzen Katalog 2009/2010

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