Wie so viele andere Pflanzen und Kräuter auch ist der Gemeine Wundklee (Anthyllis vulneraria) als Heilpflanze weitestgehend in Vergessenheit geraten. Vielleicht liegt es daran, dass er überall in Europa so weit verbreitet und allgegenwärtig ist und man ihm daher keine besondere Wirksamkeit zutraut.
Der etwas andere Klee
Dabei ist der Wundklee in der Volksmedizin vieler Regionen als Heilpflanze bekannt, was auch seine vielen Namen (unter anderem Apothekerklee, Sommerklee, Tannenklee und Wundklee) erklären dürfte. Wie auch der allseits bekannte Wiesenklee und der Bockshornklee gehört der Wundklee zu den Schmetterlingsblütlern. Im Unterschied zur bekannten Kleeblattform sind die Blätter des Wundklees fiedrig mit großem Endblatt. Die gesamte Pflanze ist zudem leicht behaart. Am häufigsten findet ihr den Wundklee auf kalkigen, mageren Böden in voller Sonne, wo er bis zu 40 Zentimeter hoch werden kann. Da er tief wurzelt sowie Stickstoff bindet und in den Boden überführt, wird er häufig als Bodenfestiger und Gründünger verwendet. Auf vielen Alpenwiesen dient er zudem als wertvolle Futterpflanze für das Milchvieh. Da der Wundklee in freier Natur häufig anzutreffen ist, dürft ihr Blüten und Blätter für euren Eigenbedarf bedenkenlos sammeln.
Der Wundklee als Heilpflanze
Neben seiner Verwendung als Mittel gegen Husten und Magen-Darm-Probleme wurde der Wundklee, wie der Name schon nahelegt, in der Volksmedizin vor allem als Mittel gegen schlecht heilende Wunden und Geschwüre eingesetzt. Der Hauptgrund für seine Wirksamkeit dürfte im hohen Gerbstoff- und Saponingehalt der Blätter liegen. Zur Wundbehandlung wurden die Blätter leicht zerquetscht und aufgelegt. Falls ihr euch bei einer Wanderung beispielsweise eine leichte Schürf- oder Kratzwunde zuzieht, könnt ihr dieses alte Hausmittel anwenden. Die Gewebe zusammenziehende Wirkung des Wundklees hilft dabei, kleinere Wunden zu schließen. Auch bei Herpes kann der Saft der Pflanze Linderung bringen – ebenso, wenn ihr euch eine Blase gelaufen habt. Als Beigabe zu Salaten sehen die Blüten unterdessen nicht nur hübsch aus, sie fördern auch die Verdauung und regen den Stoffwechsel an. Wenn ihr Husten oder Halsschmerzen habt, könnt ihr aus den getrockneten oder frischen Blüten des Wundklees auch einen Tee kochen. Er sollte eine Viertelstunde ziehen, um seine volle Wirksamkeit zu entfalten. Ein Esslöffel Blüten pro Tasse genügt. Auch zum Gurgeln lässt sich der Aufguss verwenden. Kombiniert ihr die Blüten des Wundklees mit Spitzwegerich, erhöht ihr die Wirksamkeit des Tees bei Erkältungskrankheiten zusätzlich.