Ratgeber

Wildkräuter

Kräuter kauft man meistens in einem Geschäft. Früher war das anders: da fand man viele Heil- und Gewürzpflanzen direkt in der Natur. Ein längst vergessene Tradition, die seit einiger Zeit besonders in Feinschmecker-Kreisen wieder Beachtung findet. In meiner Heimat Vorpommern gibt es sogar zwei findige Kräuterxperten, die täglich frische Wildkräuter und längst vergessene Sorten an die Küchen des Landes liefern. Die innovative Gärtnerei nennt sich „Essbare Landschaften“. Doch welche Teile der Landschaft kann man denn nun essen?

Brennnessel dürfte ja noch einer breiteren Masse als genießbar bekannt sein. Sie hat sich ihren Weg in die industrielle Verarbeitung gebannt. In Tees zur Entwässerung und als würzige Zutat zum Beispiel in Käse kann man sie im Supermarkt erstehen. Sie schmeckt aber auch frisch. Besonders die hautfreundliche und nicht brennende Taubnessel lässt sich gut für Salate verwenden. Sie treibt rosa-getönte oder weiße Blüten und ist so auch noch überaus dekorativ.

Auch der würzige Bärlauch wächst in der Natur. Er steht jedoch oft dicht an Maiglöckchen-Beständen und zu allem Überfluss sehen sich die Blätter der Pflanzen zum Verwechseln ähnlich. Bei der Ernte in der Natur ist deshalb darauf zu achten, dass man nicht die falsche Pflanze erwischt. Die Geruchsprobe bringt Klarheit: Bärlauch hat ein unverwechselbares Aroma, das an Knoblauch erinnert. Hier wird gleichzeitig deutlich, dass man beim Sammeln der Kräuter in der Natur einiges beachten sollte: Neben den Grundkenntnissen über die Pflanzen gehören auch die richtigen „Sammelplätze“ dazu. An Straßen, in Industriegebieten, auf Hundewiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen sollte man nicht ernten. Auch Naturschutzgebiete gehören zu den ungeeigneten Orten für die Wildkräuter-Ernte. Darüberhinaus darf man auf keinen Fall Pflanzen ernten, die unter Schutz stehen. Man schneidet nur soviel ab, wie man wirklich benötigt, um die Vegetation nicht zu zerstören.

Wenn man diese Grundregeln beachtet, kann man zum Beispiel mit Schafgarbe, Huflattich, Rot– und Sauerklee, Giersch, Gänseblümchen, Löwenzahn, Nelkenwurz und Beifuß den Speiseplan vervollständigen.

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