Jedes Jahr aufs Neue erfreuen sich Gartenfreunde an der Blütenpracht oder den Früchten aus dem eigenen Garten. Doch vor der Ernte müssen die Pflanzen erst einmal ausgebracht und anschließend sorgfältig gepflegt werden. Viele Zier- und Nutzpflanzen für den Garten werden ausgesät. Das Vorhaben ist aber nur dann von Erfolg gekrönt, wenn das verwendete Saatgut auch die erforderliche Keimfähigkeit aufweist.
Altes Saatgut oder nicht?
Oft verfügen die Hobbygärtner bei Frühlingsbeginn noch über größere Mengen an Saatgut aus den Vorjahren. Dabei kann es sich sowohl um gekauftes als auch um selbst gezogenes Saatgut handeln. Das muss nun aber keineswegs gleich weggeworfen und durch frisches Saatgut ersetzt werden. Immerhin sind die Kosten für die Anschaffung von frischem Saatgut je nach Pflanzenart auch nicht unerheblich. Die Keimfähigkeit des Saatguts nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab. Grundsätzlich gilt dabei, dass selbst gezogenes Saatgut länger keimfähig ist als gekauftes. Für die genauere Prüfung ist es sinnvoll, vor einer erneuten Verwendung die noch vorhandene Keimfähigkeit des Saatguts zu überprüfen. Es wäre doch zu schade, wenn die viele Mühe für die Aussaat und Pflege der Gartenpflanzen umsonst gewesen ist.
Keimfähigkeit von Saatgut prüfen
Die Prüfung der Keimfähigkeit von Saatgut ist relativ einfach. Erforderlich sind dazu flache Teller oder besser noch professionelle Keimschalen. Vom zu prüfenden Saatgut werden eine Anzahl Samen abgezählt. Bei kleineren Samen mit einer Größe von wenigen Millimetern und einem Gewicht von etwa zwei bis fünf Milligramm sollten etwa fünfzig bis einhundert Samen abgezählt werden. Bei größeren Sämereien mit einer Samengröße von wenigen Zentimetern genügt etwa die Hälfte der Samenmenge für den Test. In einer professionellen Keimschale liegen die Samen auf einem Sieb. Unterhalb des Siebs berühren die Samen das Wasser und fangen dort an, Wurzeln zu bilden. Die Samen hingegen sprießen oberhalb des Siebs. Bei Verwendung eines flachen Tellers dagegen wird zuerst feuchtes Löschpapier oder Küchenkrepp auf den Teller gelegt. Die Samen werden auf dem Teller gleichmäßig verteilt. Nach der Abdeckung mit einer weiteren Lage feuchtem Küchenkrepp ist es ganz besonders wichtig, auf eine möglichst gleichbleibende Temperatur von etwa zwanzig Grad Celsius und ausreichende Feuchtigkeit zu achten. Die gekeimten Samen werden ausgezählt und so kann der prozentuale Anteil leicht festgestellt werden.
Erfolgreich säen
Das Saatgut im Garten auszubringen und die anschließende Pflege der Beete erfordert einigen Aufwand. Damit die ganze Mühe nicht umsonst war, sollte gerade älteres Saatgut vor dem Ausbringen auf die Keimfähigkeit hin geprüft werden.
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