In letzter Zeit verstärken sich die Berichte über eine neue „Biodroge“ namens „Spice“, zu deutsch „Gewürz“, die es einigen Staaten der Europäischen Union legal zu kaufen gibt.
Die Mischung, eigentlich als Räucherwerk (also Raumluftverbesserer) angepriesen, besteht aus mehreren Kräutern. Die Anwender dieser legalen Droge rauchen die Mischung scheinbar wie Cannabis. Kräuterallerlei stellt sich die Frage: Aus welchen Kräutern besteht die Mischung und was bewirkt ihre Einnahme im menschlichen Körper?
Zunächst einmal muss man sagen, dass es sich bei allen aufgeführten Pflanzen um die Angaben des Herstellers handelt. Zur Problematik, ob wirklich drin ist, was drauf steht, empfehle ich zum Beispiel das Video zum Thema von Polylog und den morgigen Beitrag hier im Blog.
In der Mischung sind scheinbar vor allem Pflanzen aus dem südamerikanischen Raum vertreten. So hat die Meeresbohne (Canavalia maritima) offenbar ähnliche Effekte wie die Einnahme von Cannabis. Samen dieser Pflanze sollen schon in Gräbern an der Golfküste Mexikos, in Peru und Yucatan gefunden worden sein, die ungefähr aus dem ersten Jahrtausend n.Ch. stammen. Diese Funde sind zwar kein Beweis für den Gebrauch der Pflanze als Droge, sie schien aber in jedem Fall eine Bedeutung im kulturellen Umfeld gehabt zu haben. In Mexiko wird die Meeresbohne (Samen und Pflanzenteile) heute noch als Droge geraucht. Die Pflanze verdankt ihren Namen dem bevorzugten Standort: In warmen und tropischen Klimazonen wächst der Hülsenfrüchtler direkt am Strand. (Quelle)
Ebenfalls aus dem südamerikanischen Raum stammt das nächste Kraut der Spice-Mischung. „Maconha Brava“ oder wissenschaftlich „Zornia latifolia“ ist auch unter dem Namen „falsches Marijuana“ bekannt. Einige Indianerstämme benutzen die Pflanze angeblich in religiösen Ritualen. Maconha Brava löst Halluzinationen aus.
Der Indische Lotus (Nelumbo nucifera) kommt vor allem auf dem asiatischen Kontinent vor und wird zum Beispiel in Indien mit der Gottheit Brahma verbunden und soll eine leicht anregende Wirkung haben. Im Vergleich zu den beiden anderen Kräutern wirkt „Pink Lotus“ noch recht harmlos. Doch mit diesen drei Pflanzen ist die Mischung „Spice“ noch lange nicht komplett.
Welche Bestandteile noch enthalten sind, wie sich jetzt auch Verschwörungstheorien in Bezug auf die „legale Droge“ in Internetforen verbreiten und welche Gerüchte es um mögliche chemische Zusatzstoffe gibt, wird der nächste Beitrag am morgigen Tag verraten.
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