Jetzt, da es draußen wieder kälter wird und drinnen die trockene Heizungsluft entgegenschlägt, plagen viele Menschen Atemwegserkrankungen wie Husten und Bronchitis. Man muss nicht gleich zur chemischen Lösung greifen – natürliche Alternativen sind ebenso hilfreich. Eine davon heißt Andorn und sollte unbedingt in Ihrem Garten wachsen!
Herkunft und Verbreitung des Andorns
Ursprünglich stammt der Andorn aus dem Mittelmeerraum. Schon im antiken Griechenland wurde er aufgrund seiner vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten als Heilpflanze kultiviert. Diese ursprüngliche Züchtung verwilderte mit der Zeit und verbreitete sich über ganz Europa. Über diverse Seewege fand der Andorn schließlich auch seinen Weg nach Amerika und sogar bis nach Australien.
So bauen Sie Andorn an
Es ist deshalb nicht unwahrscheinlich, dass diese der Brennnessel ähnelnde Pflanze ganz in Ihrer Nähe wächst. Beim Andorn handelt es sich um eine winterharte Pflanze, die auch auf lehmigen und nährstoffarmen Böden wächst. Sie ist sehr widerstandfähig und vergleichsweise anspruchslos. Mit der Aussaat sollte man im Mai oder Juni beginnen. In Hitzephasen benötigt die Pflanze genügend Wasser.
Andorn und seine Verwendung als Heilmittel
Nachdem Sie den Andorn erfolgreich kultiviert haben, finden sich grundsätzlich zwei Möglichkeiten, diesen zu nutzen. Sie können entweder die Pflanze trocknen und eine Teemischung zubereiten oder mit den frischen Pflanzenteilen eine Tinktur anfertigen.
Für die Tinktur geben Sie den Andorn in ein fest verschließbares Glas und übergießen diesen vorzugsweise mit Weingeist oder Doppelkorn. Nachdem Sie diese Tinktur dunkel und kühl gelagert einige Woche stehen gelassen haben, können Sie abseihen. Bei Bedarf werden dann dreimal täglich 10 bis 50 Tropfen eingenommen.
Für den Tee nimmt man zwei Teelöffel Andorn und übergießt diesen mit kochendem Wasser. Der Tee sollte zehn Minuten ziehen, bevor er getrunken wird – am besten dreimal täglich.
Neben Anwendungen bei Husten und Bronchitis, ist der Andorn auch bei anderen Beschwerden einsetzbar. Zum Beispiel bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden. Zudem stärkt er das Immunsystem und kann als Tinktur auch äußerlich aufgetragen werden, um die Wundheilung anzuregen.
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Friedrich Müller
4. November 2016 at 11:58Liebe Kräuterallerlei, in meinem Garten wächst in dichen Büscheln eine Pflanze,auf die die Beschreibung Andorn gut passt, aber die Blüten sind lila und nicht weiß. Giebt es diese Variante oder wird es eine andere Pflanze sein?
Mit freundlichen Grüßen von Friedrich Müller aus Leipzig
admin
15. November 2016 at 12:20Lieber Friedrich Müller, vielleicht handelt es sich bei den Pflanzen um die Gattung des Stinkandorn, auch Schwarznessel oder Ballotta foetida genannt. Die Pflanzen ähneln der Taubnessel, ihre Blüten sind rot bis dunkelviolett. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind laut unseren Recherchen jedoch ähnlich wie beim Andorn (Marrubium vulgare). Wir hoffen, wir konnten weiterhelfen.
Viele Grüße vom Kräuterallerlei-Team