Tropische Pflanzen lassen bei uns schnell den Kopf hängen? Falsch gedacht: Manche Arten sind viel robuster als gedacht und wachsen auch in deutschen Gärten. Ein Überblick gibt es hier.
Pflanzen, die in den Tropen wachsen, sind Temperaturen über 20 Grad gewohnt. Es liegt nahe, dass sie sich bei uns nicht wohl fühlen, geschweige denn überhaupt wachsen. Da jedoch die Tropen mit ihrer Hitze, dem vielen Regen und zuweilen schwierigen Böden harte Bedingungen darstellen, gibt es regelrechte Kämpfer unter den Tropenpflanzen. Sie sind so robust, dass ihnen auch unsere kalten Temperaturen nichts ausmachen können. Das wissen auch die Pflanzenhändler und begeben sich immer aufs Neue auf die Suche, um tropische Pflanzen in das hiesige Portfolio aufzunehmen.
Tropenpflanzen wachsen auch in gemäßigten Klimazonen
Doch Vorsicht: Selbst die robustesten Pflanzen halten Dauerfrost nicht durch. Am wohlsten fühlen sie sich in Weinanbaugebieten, in warmen Flusstälern sowie an der Nordwestküste. Hier herrscht ein Klima, das keine großen Temperaturschwankungen mit sich bringt. Wenn es im Sommer nicht zu warm ist und im Winter nicht zu kalt, könne sich die Pflanzen besser anpassen – auch wenn die Temperaturen im Mittel eher niedrig sind.
Zu den Arten, die als tropisch gelten, zählen bestimmte Palmen. Sie stammen aus Regionen, die an den Randgebieten der Tropen liegen, und brauchen bei uns guten Winterschutz:
- Zwergpalme: Die robuste Mittelmeerpalme ist winterhart bis minus 15 Grad.
- Chinesische Hanfpalme: Die pflegeleichte Palme ist ebenfalls winterhart bis minus 15 Grad und liebt feuchte, halbschattige Lagen.
- Zwergpalmettopalme: Sie stammt aus dem südlichen Nordamerika, wächst sehr langsam und ist winterhart bis minus 17 Grad.
Darüber hinaus gibt es Pflanzen aus den südamerikanischen, australischen oder afrikanischen Tropen, die bei uns gedeihen können:
- Schnee-Eukalyptus: Der immergrüne Baum oder Strauch kann Frost bis minus 20 Grad ab.
- Argentinische Binsenlilie: Die Staude mit den gelbweißen Blüten gedeiht prächtig und hält es bei bis zu minus 21 Grad aus. Im Winter sollte sie gut abgedeckt werden.
- Magellan-Fuchsie: Diese Fuchsie mit ihren purpurroten länglichen Blüten ist besonders prächtig. Während viele Fuchsien den Winter in unseren Gärten nicht überleben, schafft es die Sorte „Alba“ bei gutem Wurzelschutz bis zu minus 24 Grad. Ist das Wetter dauerhaft extrem frostig, frieren die Stämme zwar zurück, treiben aber wieder aus.
Auch tropische Sukkulenten wachsen bei uns:
- Yucca: Die winterharte Palmlilie wächst typischerweise in den Prärien im Mittleren Westen der USA. Gleichzeitig ist sie jedoch die Yucca-Art mit dem größten Verbreitungsgebiet, sie kommt auch im südlichen Kanada vor. Das liegt daran, dass sie auch bei Temperaturen bis minus 35 Grad überlebt.
- Parry-Agave: Die Sorte „Chihuahua“ ist winterhart bis minus 20 Grad. Eigentlich wächst sie wie der Name sagt im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua. Dort werden aus ihr unter anderem die Nationalgetränke Mezcal sowie Tequila gewonnen. Ihre dicken steifen Blätter sind grün bis grau-violett.
Bildquelle: Pixabay, palm, 7092 1280
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