Kokosöl fristete noch bis vor wenigen Jahren ein Schattendasein. Dank des Hypes um vegane Ernährung ist das weiße Fett inzwischen jedoch massentauglich. Dabei eignet es sich nicht nur, um damit Gerichte zu verfeinern, auch der Gesundheit soll das Produkt guttun. Aber stimmt das wirklich?
Was steckt drin im Kokosöl – drei Fakten
- Pflanzliche Fette bestehen überwiegend aus ungesättigten Fettsäuren. Anders verhält es sich jedoch beim Kokosöl. Das viel gelobte Öl besteht zu 90 Prozent aus gesättigten Fetten, wie sie auch in tierischen Produkten vorhanden sind.
- Kokosöl ist kein Vitaminwunder! Insbesondere industriell gefertigtes Kokosplattenfett verfügt kaum noch über Nährstoffe. Auf 100 Gramm davon kommt gerade einmal ein Milligramm Kalzium und nur eine geringe Menge an Vitamin C. In der selben Menge Butter dagegen stecken weit mehr Nährstoffe. Mit 12 Milligramm Kalzium, Magnesium, Eisen und zahlreichen Carotinoiden schneidet Butter vom Nährstoffgehalt her weit besser ab.
Die Konsistenz von Kokosöl gleicht der von Butter. Bei Raumtemperatur ist es fest, bei Temperaturen über 26 Grad beginnt es zu schmelzen.
Ist Kokosöl gesundheitsfördernd?
Kokosöl beinhaltet eine Menge gesättigte Fettsäuren. Da sie im Verdacht stehen, den Cholesterinspiegel zu erhöhen und dadurch Herz und Gefäßen zu schaden, sollten sie eigentlich vermieden werden. Doch immer mehr Studien zeigen, dass der Schluss nicht so einfach ist. So fanden Wissenschaftler heraus, dass die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure angeblich die Konzentration des gefäßschützenden HDL-Cholesterins im Blut erhöht. Inwiefern durch den Konsum Herzkrankheiten vorgebeugt wird, ist allerdings nicht bekannt.
Abnehmen mit Kokosöl: Funktioniert nur bedingt
Ein Esslöffel Kokosfett enthält 110 Kilokarien. Ebenso viele Kalorien haben auch Sonnenblumenöl oder Olivenöl. Diese Fette sind nicht gerade als Schlankmacher bekannt. Worin unterscheidet sich Kokosfett also von den übrigen Fetten?
Möglicher Effekt: Kokosöl enthält Fettsäuren mittlerer Kettenlänge, sogenannte MCT. Im Körper werden die Nährstoffe so schneller aufgespaltet, zur Leber transportieret und abgebaut. In Tests, bei denen Probanden übliches Fett durch MCT austauschten, verringerte sich tatsächlich der Körperfettanteil. Da die Zufuhr jedoch im Rahmen einer Diät durchgeführt wurde, kann der Gewichtsverlust nicht ausschließlich den Fettsäuren zugeschrieben werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht lässt sich die Behauptung, Kokosöl wirke gesundheitsfördernd, also nicht halten. Allerdings ist natives Kokosöl gesünder als industriell verarbeitetes Kokosfett. Wunder bewirkt es allerdings nicht.
Bildquelle: Pixabay, 3062139, moho01
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