Die mexikanische Chia-Pflanze enthält zahlreiche Mineral- und Ballaststoffe, Vitamine, Proteine und Omega-3-Fettsäuren. Sie wird als das neue Superfood gepriesen, das beim Abnehmen hilft und Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und Krebs vorbeugt. Gelten die Chia-Körner zu Recht als Wunder-Samen – oder handelt es sich um einen Hype?
Chia-Samen dürfen seit 2013 in die EU eingeführt werden
Die Chia (Salvia hispanica) ist eine Pflanze aus der Gattung der Salbeipflanzen, ihre Samen werden in Nord- und Mittelamerika seit Jahrhunderten roh oder getrocknet verzehrt. Für die Maya und Azteken war Chia eine wichtige Nahrungspflanze, später geriet sie in Vergessenheit und erlebt nun seit einigen Jahren eine Renaissance. In den USA hat sich eine fast schon eine Hysterie um die Chia-samen entwickelt, seit 2013 ist der Import in die EU erlaubt.
Reich an Protein und ungesättigten Fettsäuren
Handelt es sich bei Chia nun aber wirklich um ein Superfood? Tatsache ist: Die Samen enthalten eine Vielzahl an wertvollen Inhaltsstoffen. Chia hat einen Proteingehalt von mehr als 16 Gramm pro 100 Gramm, das pflanzliche Eiweiß besitzt eine relativ hohe Wertigkeit. Chia enthält zudem viel alpha-Linolensäure. Der menschliche Organismus kann aus dieser mehrfach ungesättigten Fettsäure langkettige Omega-3-Fettsäuren bilden, die unter anderem entzündungshemmend wirken und sich sonst nur durch den Verzehr von Fisch aufnehmen lassen.
Hoher Gehalt an Ballaststoffen und Mineralien
Darüber hinaus besteht Chia zu rund einem Drittel aus Ballaststoffen, die die Verdauung fördern und durch ihr Aufquellen ein nachhaltiges Sättigungsgefühl erzeugen. Chia-Samen werden daher oft im Rahmen einer Diät eingenommen. Zahlreiche Mineralien stecken ebenfalls in den Körnern, ihr Kalziumgehalt beispielsweise ist fünfmal höher als der von Milch. Und beim Eisengehalt übertrifft Chia sogar Spinat. Antioxidantien sind in den Chia-Samen auch enthalten, darunter Phenolsäuren, die der Entstehung von Krebs vorbeugen sollen – was wissenschaftlich bislang aber nicht belegt ist.
Alternative zu Chia: Das Superfood Leinsamen
Chia-Samen enthalten also viele wertvolle Inhaltsstoffe und können daher zu Recht als Superfood bezeichnet werden – sie sind aber nicht einzigartig. Ähnliche Bestandteile weisen auch heimische Lebensmittel auf, zum Beispiel Leinsamen. Die haben zudem den Vorteil, dass sie deutlich günstiger sind als die importierten Chia-Körner. Während die Wunder-Samen aus Mexiko bis zu 40 Euro das Kilo kosten, gibt’s dieselbe Menge Leinsamen schon für rund 5 Euro.
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