Schulmediziner können über die Naturheilkunde noch so lästern, bei einem Kraut verstummen sie alle: Hierbei handelt es sich um Sennes. Sennesblätter sind schon sehr lange für ihre abführende Wirkung bekannt und so manchem von Verstopfung Geplagten, haben sie schon geholfen.
Eigentlich heißt der Strauch Senna Alexandrina und gehört zu den Johannisbrotgewächsen. Die ersten Belege über eine medizinische Verwendung der Pflanze stammen aus dem arabischen Kulturkreis und können ins 8. Jahrhundert zurückdatiert werden.
Inhaltsstoffe und Wirkung der Sennesblätter
Der Senna-Strauch hat eine Wuchshöhe von 0,5 bis 1,5 Metern. Die Pflanze kommt im südlichen Algerien, in Ägypten, in Nordafrika, im tropischen Afrika in Äthiopien, Somalia, Sudan, nördlichen Kenia, Mali, Niger und im nördlichen Nigeria vor. Auch auf der arabischen Halbinsel, ja sogar bis Pakistan und Indien ist die Pflanze beheimatet.
Das aus einem Inhaltsstoff der Senneszubereitung oxidierte Anthranoid bewirkt, dass mehr Flüssigkeit und Elektrolyte in das Darmlumen abgegeben werden. Dadurch vergrößert sich das Darmvolumen was im weiteren Verlauf die Peristaltik anregt. Es kommt sprichwörtlich „Schwung in die Bude“. Außerdem verhindert das Anthranoid, dass die Flüssigkeit und Elektrolyte von der Darmwand resorbiert werden. Aus dieser Wirkung ergibt sich auch das Risiko, dass es schnell zu einer Dehydrierung und zu Elektrolytmangel kommen kann, wenn man Sennesblätter zu häufig und in zu hoher Dosierung anwendet.
Tee aus Sennesblättern- Warnhinweise beachten
Bei akuter Verstopfung ist die Wirkung der Blatt- und Fruchtdroge Sennes inzwischen sogar wissenschaftlich bestätigt. Allerdings fordert das Europäische Arzneibuch einen bestimmten Mindestgehalt, damit es auch als Medikament geführt werden darf. Im Gegensatz zu synthetischen Abführmitteln, sind den Sennesblättern keinerlei systemische Nebenwirkungen nachzuweisen.
Wie bei allen Medikamenten, kommt es auch auf die Häufigkeit der Anwendung an. Benutzt man Sennesblätter zu häufig, dann kann das die Funktionsweise des Darmes nachhaltig beeinträchtigen. Es wird von einer längeren Anwendung, über einen Zeitraum von zwei Wochen hinaus, abgeraten. Sonst kann es zu einer bedrohlichen Absenkung des Kaliumspiegels kommen. Bei einem Darmverschluss und auch während der Schwangerschaft, dürfen Sennesblätter überhaupt nicht angewendet werden.
Ratsam ist es in jedem Fall, sich von seinem Arzt oder Apotheker beraten zu lassen.
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