Der Rotklee war schon im Mittelalter als Nahrungs- und Heilpflanze bekannt. Grund genug, einen Blick auf ihn zu richten. Denn die Verwendung von altbekannten Wildkräutern erfreut sich mittlerweile nicht nur in den Gourmets-Tempeln des Landes großer Beliebtheit.
„Trifolium pratense“, so der wissenschaftliche Name des Krauts, wächst auf heimischen Wiesen und Feldern. Rotklee gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und ist bei Landwirten als gute Futterpflanze bekannt. Was den Rotklee nicht nur zum Würz-, sondern auch zum Heilkraut macht, ist der besonders hohe Anteil von Genestein und Daidzein. Diese Stoffe sind Phytoöstrogene aus der Gruppe der Isoflavonoide. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine deutliche Ähnlichkeit mit dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen und kommen, in deutlich niedrigerer Konzentration, auch in Sojaprodukten vor.
Genau wie Soja wird der Rotklee deswegen oft bei Wechseljahrsbeschwerden angewendet. In dieser Funktion ist die Pflanze eine Möglichkeit, die Hormon-Ersatztherapie zu umgehen, die Frauen in der Menopause oft verordnet wird. Das ist aus zwei Gründen positiv: Zum Einen haben die Phytoöstrogene aufgrund ihrer, den Hormonen ähnlichen, Struktur die selbe Wirkung wie künstlich erzeugte Stoffe. Sie verursachen jedoch weit weniger Nebenwirkungen. Alternativmediziner vertreten sogar häufig die Ansicht, dass die sekundären Pflanzenstoffe vor hormon-indizierten Krebserkrankungen schützen können. Zum Anderen kann der Körper sich besser an natürliche Hormone anpassen. Nicht an jedem Tag ist der Hormonspiegel während der Menopause gleich hoch, was eine gezielte Dosierung fast unmöglich macht. Die Phytohormone lösen das Problem nicht in seinen Grundzügen, sollen aber schonender auf die Mechanismen des Körpers wirken, als das eine überhöhte Einnahme von künstlichen Hormonen tun würde.
Neben der bedeutenden medizinischen Wirkung soll aber nicht der Genuss vergessen werden. Der Rotklee eignet sich zum Beispiel als Beigabe in Salaten oder als Dekoration und Würze in Suppen. In der Natur findet man ihn häufig etwas versteckt zwischen anderen Pflanzen.
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