Kräuter als Heilmittel/ Kräutersorten

Quendel: Wilder Thymian mit Heilwirkung

Quendel: Wilder Thymian mit Heilwirkung

Der Quendel ist auch als wilder Thymian bekannt. Er wächst in Mitteleuropa auf Böden, die für andere Pflanzen zu sonnig, trocken und steinig sind. Seine Heilwirkung ist vielfältig, er stärkt die Verdauung, lindert Husten und Menstruationsbeschwerden.

An steinigen, sonnigen Orten kann sich der Quendel ausbreiten wie ein Teppich. Im Sommer ist wilder Thymian durch seine rosafarbenen Blüten und dem herbwürzigen Duft schon von Weitem zu erkennen.

Quendel heilt viele Beschwerden

Schon in der Antike wurde Quendel als Heilpflanze verwendet. Um 200 v. Chr. soll die Pflanze Teil eines berühmten Heiltrankes gewesen sein, der vor verschiedenen Giften schützen sollte.

Der Quendel wirkt krampflösend und antibakteriell und wird darum heutzutage vorzugsweise bei Atemwegserkrankungen eingesetzt. Er bekämpft die Krankheitserreger bei Erkältungen und löst den Schleim, das Abhusten wird dadurch erleichtert.

Er kann bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder auch bei Sodbrennen helfen. Da er die Verdauung anregt, ist er ein gutes Gewürz bei schweren Speisen.

Anwendung in der Frauenheilkunde

Der wilde Thymian ist auch in der Frauenheilkunde bekannt. Er kann Krämpfe während der Menstruation lindern, den Zyklus regulieren und eine Geburt erleichtern. Während einer Schwangerschaft darf der Quendel allerdings nicht in großen Mengen verwendet werden!

Bei Einschlafstörungen, Stress, aber auch bei Verdauungsbeschwerden und Husten empfiehlt es sich, einen Tee aus Quendel zu trinken. Ein Teelöffel Kraut des Quendels wird dafür mit 250 ml Wasser übergossen. Nach fünf bis zehn Minuten kann der Tee getrunken werden, Honig verstärkt die Wirkung.

Der Aufguss kann aber auch äußerlich angewendet werden, zum Beispiel bei Entzündungen der Haut, Prellungen und Quetschungen. Der Tee oder die Tinktur kann in Umschlägen auf die Haut gebracht werden oder einem Vollbad hinzugefügt werden.

Er kann bei Akne und Neurodermitis helfen, wie Hildegard von Bingen empfiehlt. Ihrer Meinung nach ist der Quendel neben Bertram und Galgant eines der wichtigsten Gewürze.

Gewürz für viele Gerichte

Neben der Verwendung als Heilpflanze in Tees, Umschlägen und Vollbädern kann der Quendel wie der Thymian in der Küche verwendet werden.

Er eignet sich zum Beispiel gut für Kartoffel- und Pilzgerichte oder auch für Dips und Dressings. Das Aroma ist würzig und etwas blumiger als beim Thymian, er enthält weniger ätherische Öle.

Das Kraut wird während der Blüte von Mai bis September schonend gesammelt, ohne verholzte Teile. Der Feldthymian kann aber auch in sonnigen Kräutergärten und Steingärten gesät werden.

Bild: Pixabay, 167468, Hans

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