Heuschnupfen, obwohl der Frühling noch gar nicht richtig begonnen hat? Das kann nicht sein? Falsch gedacht! Denn manche Pollen fliegen schon jetzt und bringen Allergiker zum Niesen.
Pollenflug variiert je nach Jahreszeit und Region
Sobald es draußen etwas wärmer wird, jucken bei Pollenallergikern auch wieder die Nasen. Mehr als 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind allergisch gegen Pollen. Die Tendenz ist laut Deutschem Wetterdienst steigend. Zu den Symptomen zählen eine laufende Nase, juckende Augen bis hin zur Bindehautentzündung sowie Asthma. Maßgeblich für die Schwere der Beschwerden ist die Konzentration des Pollenfluges. Da dieser je nach Jahreszeit und Region stark variieren kann, sollten Betroffene sich stets aktuell informieren.
Hasel- und Erlenpollen schon jetzt in hoher Konzentration
Ein Blick auf die Pollenflugkarte des Deutschen Wetterdienstes zeigt: Hasel- und Erlenpollen fliegen schon ab Ende Februar durch die Luft. Die Hasel erreicht im Nordwesten sowie Süden Deutschlands bereits eine mittlere Konzentration, noch stärker ist der Pollenflug bei der Erle. In fast ganz Deutschland ist die Belastung im März bereits mittel bis hoch. Im Osten Deutschlands sowie in Niedersachsen sogar sehr hoch.
Über die Pollen vermehren sich Pflanzen
Allergiker würden gern auf sie verzichten, allerdings sind Pollen für die Natur unerlässlich. Sobald eine Pflanze anfängt zu blühen, bildet sie auch den Pollen. Dahinter verbirgt sich der Blütenstaub. Für die Vermehrung von Pflanzen ist er unerlässlich. Weiter getragen wird er von Wind, Wasser und Insekten. Hinzu kommt, dass sich durch die globale Erwärmung die Blütezeit der Pflanzen und somit auch die Periode des Pollenflugs ausdehnen.
Mittlerweile dauern sie länger an und beginnen auch früher. „Was die Klimaerwärmung betrifft, hat sich die Blühzeit der Frühblüher nach vorne verschoben – vor allem bei der Hasel“, sagte Christina Endler, Meteorologin und Expertin für Pollenflug vom DWD.
Allergische Reaktionen bei überempfindlichen Immunsystem
Bei einer Allergie ist das Immunsystem aus dem Gleichgewicht geraten. Es reagiert überempfindlich auf eigentlich ungefährliche Stoffe. Einer Allergie geht immer ein Erstkontakt mit dem Auslöser voraus. Das heißt: Menschen aus Brasilien können keine Allergien gegen zum Beispiel Erlen haben, weil die Bäume dort nicht wachsen. Allerdings: Wandern Brasilianer in Gebiete aus, wo Erlen vorkommen, kann es weniger als zwei Jahre dauern, bis sie auch eine Allergie entwickeln.
Wie entsteht eine Allergie?
Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe seines Lebens an einer Allergie zu erkranken, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen sind es genetische Faktoren, die das Krankheitsbild bedingen. Ein weiterer möglicher Grund für Ungleichgewichte in der Immunabwehr ist das vermehrte Schadstoffaufkommen in der Luft. Zudem kann es sein, dass das Immunsystem in der Kindheit nicht genügend gefordert wurde. Kinder, die in ländlichen Regionen mit Kontakt zu vielen Gleichaltrigen aufwuchsen, leiden später seltener an einer Allergie.
Leichte Beschwerden lassen sich mit einer Kochsalzlösung in den Griff kriegen. Ist die Allergie jedoch schon weit vorangeschritten, helfen nur Medikamente, sogenannte Anti-Histaminika.
Bildquelle: Pixabay, meadow, 123280 1280
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