Große weiße, manchmal auch gelbe oder rosa Blüten: Oleander ist eine beliebte Zierpflanze in deutschen Gärten. Doch es ist Vorsicht geboten, denn die schöne Pflanze enthält Oleandrin, ein hochgiftiges Herzglykosid. Zum anderen wird die Pflanze aber auch schon seit Jahrhunderten als Heilmittel benutzt. Hier gilt der berühmte Spruch des mittelalterlichen Gelehrten und Arztes Paracelsus: „Allein die Menge macht das Gift.“
Oleander als Zierpflanze
Oleander ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Sie gehört zu der Familie der Hundsgiftgewächsen und ist eine immergrüne, verholzende Pflanze. Oleander kann bis zu fünf Meter hoch werden. Seine lanzenförmigen Blätter sind ledrig und können zwischen sechs und zwölf Zentimeter groß werden. Die Blätter wachsen um den Stamm der Pflanze herum. Die Blüten wiederum wachsen in einer Rispe und bestehen meistens aus fünf Blütenblättern. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und September. Meistens wird Oleander als Kübelpflanze gehalten. In der warmen Jahreszeit sollte man auf ausreichende Bewässerung und Düngung achten. Im Winter sollte der Oleander kühl bei circa zehn Grad Celsius gelagert werden.
Oleander als Heilpflanze
Oleander wird sowohl in der Naturmedizin als auch in der Homöopathie als Heilpflanze verwendet. Wegen ihrer hohen Giftigkeit sollte die Anwendung aber nur unter Aufsicht eines Arztes geschehen. Das Gift des Oleanders wird als Wirkstoff in verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen Herzinsuffizienz genutzt. In der Homöopathie findet der Wirkstoff ebenfalls in der Urtinktur oder in D1 ebenfalls gegen Herzbeschwerden Anwendung. Dabei werden dem Patienten dreimal täglich drei bis 15 Tropfen verabreicht. Das Gift des Oleanders ist auch hilfreich bei Verdauungs- und Hautproblemen: So kann der Oleander in D2 bis D12 eingesetzt werden. Dabei empfiehlt sich eine dreimal tägliche Anwendung von fünf bis 15 Tropfen.
Vergiftung durch Oleander
Vergiftungserscheinungen bei Oleander sind insbesondere Kopfschmerzen, Übelkeit und Krämpfe. Besonders gefährlich sind Herzrhythmusstörungen, die im schlimmsten Fall zu einem Herzstillstand führen können. Besteht der Verdacht einer Oleandervergiftung, sollten Sie so schnell wie möglich einen Notarzt informieren. Entleeren Sie den Magen wenn möglich durch Erbrechen. Der Saft des Oleanders kann außerdem Hautausschläge und Augenentzündungen hervorrufen.
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