Der Odermennig war in der griechischen Antike eine berühmte Heilpflanze. Heutzutage ist er kaum noch bekannt, dabei kann er durch seine arzneilich wirksamen Gerbstoffe bei Hauterkrankungen und Durchfall helfen.
Da es eine Menge andere Pflanzen gibt, die gegen Verdauungsbeschwerden wirken, findet der Odermenning heutzutage als Heilpflanze kaum noch Verwendung. Sänger und Redner könnten ihn noch kennen, da er gerne Teemischungen beigefügt wird, die gegen Stimmbandreizung wirken.
Odermenning: Heilpflanze der griechischen Antike
Der Odermenning (Agrimonia eupatoria) war in der griechischen Antike als Heilpflanze berühmt. Er wurde von medizinischen Gelehrten bei der Behandlung von Wunden und Geschwüren eingesetzt.
Der König Mithridates Eupator, Herrscher des Reiches Pontus, soll das Wildkraut 300 v. Christus als Heilmittel eingeführt haben. Daher könnte der Artname eupatoria herführen.
Die Pflanze und ihre Wirkung
Der Odermenning wächst fast überall in Mittel- und Nordeuropa, teilweise auch in Südeuropa, Asien und Nordamerika. Er bevorzugt Wiesen und Wegränder.
Die mehrjährige Pflanze wird ungefähr einen halben Meter hoch, kann aber auch die doppelte Wuchshöhe erreichen. Der Stängel ist behaart und die großen Blätter grob gezahnt.
Die gelben Blüten wachsen am oberen Teil des Stängels, sie blühen von Juni bis September.
Der Gemeine Odermenning wird, bis auf die Wurzeln, komplett verwendet. Er enthält unter anderem Gerbstoffe, ätherische Öle, Kieselsäure, Flavonoide und Pflanzensäure.
Kommen die Gerbstoffe der Heilpflanze mit der Schleimhaut oder Haut in Berührung, zieht diese sich zusammen und wird undurchlässiger für Bakterien und Krankheitserreger. Als Tee getrunken, kann er so gegen Verdauungsbeschwerden wie leichten Durchfall helfen.
Umschläge oder Sitzbäder mit einem Odermenning-Aufguss können bei juckender Haut oder Hämorriden lindernd wirken. Bei Entzündungen im Rachen oder Mund kann mit Gurgellösungen aus der Heilpflanze Linderung verschafft werden.
Da die Aufnahme anderer Arzneimittel aus dem Darm erschwert wird, sollte der Odermenning nicht gleichzeitig mit Medikamenten eingenommen werden.
Bei empfindlichen Menschen können die Gerbstoffe im Odermenning zu Übelkeit und Bauchschmerzen führen, da ist Vorsicht geboten.
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