Wenn’s zwickt und kneift, ein Bad mit Kneipp – ein schönes Gefühl, wenn die lästige Verspannung in der Wanne kuriert, bis meine Glieder rot und heiß werden. Doch in der Naturheilkunde ist das Zugeben eines „Entspannungsbades“ noch die einfachste Methode, Schmerzen zu lindern. Durchaus wirksamer finde ich Kräuterwickel, mit denen ich die betroffenen Stellen direkt versorgen kann, ohne dass meine Haut nach einer halben Stunde schrumpelig wird. Doch wie wickelt man richtig und welche Kräuter helfen wogegen?
Die richtige Anwendung
Die Kräuterheilkunde hat Sebastian Kneipp im 19. Jahrhundert maßgeblich revolutioniert. Da er seine Erkenntnisse sorgfältig dokumentiert hat, ist es uns noch heute möglich, die alternativen Heilmethoden anzuwenden. Eine davon ist der Kräuterwickel, auf den vor allem die Generation 70+ schwört. Dafür besorgt ihr euch das passende Heilkraut für eure Beschwerden und kocht daraus einen Tee – vier Esslöffel des Krautes einfach mit einem Liter Wasser aufgießen. Darin taucht ihr nun ein Baumwolltuch, wickelt es leicht um den betroffenen Bereich und legt ein trockenes Leinen- sowie Wolltuch darüber. Alternativ könnt ihr frische Blätter, Essenzen oder Salben aus der Apotheke verwenden.
Welches Kraut wofür?
Leidet ihr an Akne, Juckreiz oder einer Schuppenflechte, verwendet Stiefmütterchen für euren Wickel. Arnika – das Lieblingskraut von Sebastian Kneipp – hilft euch, um den Fuß oder das Handgelenk gewickelt, bei Verstauchungen, Prellungen oder Insektenstichen. Legt euch einen Kamillenwickel auf den Bauch, wenn ihr an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt oder Verdauungsbeschwerden habt. Eine wohltuende Wirkung für eure Nieren und Blase hat Ackerschachtelhalm, Thymian löst den Husten und lindert Entzündungen der Atemwege. Habt ihr die entsprechenden Kräuter in eurem Wickel verarbeitet, solltet ihr unter einer warmen Decke entspannen.
Heiße und kalte Wickel
Bei Muskelverspannungen und den damit verbundenen Schmerzen helfen euch heiße Kräuterwickel. Denn diese sorgen dafür, dass eure Durchblutung gefördert und damit der Stoffwechsel der Zellen angeregt wird. So tauscht ihr die vorhandenen Giftstoffe gegen Nähr- und Abwehrstoffe ein, sodass eure Muskulatur entspannt. Kalte Wickel dagegen helfen bei Entzündungen und Blutergüssen. Hierbei wird Wärme abgeleitet, die Durchblutung gesenkt und die Schwellung reduziert. Habt ihr also in Zukunft das Bedürfnis, eure Beschwerden mit Tabletten zu lindern, verzichtet lieber auf die Chemiekeulen und probiert euch im Wickeln. Denn so gönnt ihr euch auch automatisch die nötige Ruhepause!
Artikelbild: Thinkstock, iStock, Hlib Shabashnyi