Minzen sind kreuzungs- und fortpflanzungsfreudig
Ich weiß nicht, ob es Ihnen da ähnlich wie mir geht: höre ich das Wort „Minze“, drängt sich mir ein frischer, grüner Duft in die Nase, ich denke an Kaugummi, Erkältungsbalsam und erfrischenden kühlen Tee für den Hochsommer. Klar, ich denke da automatisch an die gute, alte Pfefferminze ( Mentha piperita) !
Die Familie der Minzen ist jedoch weitaus größer, man könnte sagen: es ist geradezu ein riesiger Clan. Es gibt eine unzählige Anzahl von heute bekannten Minzen, sie bastardisieren nämlich leicht, das heißt, sie kreuzen sich schnell untereinander.
Da gibt es vom stattlichen, gut ein Meter hohen Busch (wie bei der Silberminze „Mentha longifolia“ oder auch Buddleia genannt) bis zum winzigen Bodendecker ( wie die Korsische Minze „Mentha requienii“) alle möglichen Wuchsformen.
Die Ingwerminze (Mentha gentilis) zum Beispiel hat wunderhübsch gelb panaschierte Blätter und ist eine optische Augenweide. Die Bachminze (Mentha aquatica) hat hohe Stengel mit ganz kleinen Blättchen und zartlila Bommel-Blüten. Die Apfelminze (Mentha suaveolens) hat ein fruchtiges Aroma, die Ananasminze (Mentha suaveolens „Variegata“) hat dekorative weiß panaschierte Blätter. Die Krause Minze hat krause Blätter, die Katzenminze (Nepeta) gilt als prima Mückenschutzmittel. Die Englische Wasserminze (Preslia cervina) ist eine geschätzte Heilpflanze gegen Magen-Darm-Infekte, genau wie die gute Pfefferminze in Kombination mit Kamille und Melisse. Und mit Poleiminze werden äußerlich Umschläge gemacht, doch Vorsicht: innerlich ist sie giftig!
Kurzum, die Auswahl ist riesig. Nicht nur im Aussehen, sondern auch im Mentholgehalt, der den frischen Geschmack ausmacht, unterscheiden sich die Minzen. Man kann sie in stark mentholhaltige Arten, in mentholarme oder mentholfreie Typen einteilen. Lassen Sie sich einfach von den Düften an der Nase herumführen 🙂
Viel Freude beim Gärtnern!
Quelle:
Die besten Kräuter für Beete und Töpfe von Ute Bauer