Kräuter als Heilmittel

Lapacho: Baum des Lebens

Der Name Lapacho bezeichnet eine Baumart, die in Mittel- und Südamerika beheimatet ist und von den Einheimischen seit Jahrhunderten als Heilpflanze genutzt wird. Die westliche Heilkunde kennt den Lapacho erst seit relativ kurzer Zeit, doch seine wohltuende Wirkung spricht sich langsam herum.

Der Lapacho, von den Naturvölkern „Baum des Lebens“ genannt, kann eine Höhe von bis zu 35 Metern erreichen, mitunter setzt die weit verzweigte, recht lichte Baumkrone erst sehr weit oben an. Während der Blütezeit von Mai bis August erstrahlt die Krone in leuchtendem Rosa, sonnigem Gelb oder reinem Weiß. So schön die Blüten jedoch auch anzusehen sind, das eigentlich interessante des Lapacho ist seine innere, rötlich gefärbte Rinde, denn hier versteckt sich das heilende Potenzial des Baumes.

Lapacho: Äußere Anwendungen der Heilstoffe

Aus der Innenrinde des Lapacho bereiten Fachkundige nach der Trocknung einen Tee zu, der leicht erdig und süßlich schmeckt. Zwei Teelöffel der Rinde auf einem Liter Wasser sind ausreichend. Der so hergestellte Tee hat sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet eine schmerzstillende und antibakterielle sowie antivirale Wirkung, sodass in dem Aufguss getränkte Wickel bei der Heilung von Wunden helfen können. Auch die lästigen Symptome von Insektenstichen lassen sich damit gut behandeln, und die Ureinwohner Südamerikas setzen die Lapacho-Tinktur außerdem gegen Hautirritationen oder Herpes, sogar gegen Schuppenflechte und Gürtelrose ein.

Innere Anwendung des Lapacho-Tees

Die entzündungshemmende Wirkung der Lapacho-Rinde eignet sich natürlich auch zur innerlichen Anwendung, der Tee darf jedoch nicht überdosiert werden und sollte höchstens sechs Wochen lang getrunken werden. Maximal ein Liter pro Tag wird dabei empfohlen, Schwangere sollten sogar ganz darauf verzichten. Richtig angewandt kann der Tee jedoch nicht nur die Verdauung anregen und so den Magen-Darm-Trakt reinigen, er wirkt auch harntreibend und somit entwässernd. Auch bei einer Erkältung ist der Lapacho-Tee empfehlenswert, denn der Aufguss hat neben der entzündungshemmenden auch eine schweißtreibende Wirkung, welche die Einheimischen sogar gegen Malaria einsetzen. Der beruhigende Aufguss kann außerdem den Blutdruck senken und zur Stressreduzierung beitragen.

Zur Zeit prüfen Mediziner, ob sich aus der Rinde des Lapacho Wirkstoffe zur Entwicklung von Krebsmedikamenten gewinnen lassen. Schon seit ein paar Jahren wird vermutet, dass das sogenannte Beta-Lapachon zur Bekämpfung von Augenkrebs eingesetzt werden könnte: Der Wirkstoff hemmt scheinbar das Wachstum der Zellen einer schweren Form der Krankheit, des Retinoblastom, und könnte damit zu einem neuen Durchbruch in der Krebsforschung führen. Der endgültige Beweis dieser These und die konsequente Fortführung der Forschung stehen jedoch noch aus.

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