In der Imkerei findet zurzeit ein Wandel statt: Sie verlagert sich spürbar vom Land in die Stadt. Auf dem Land geben immer mehr Imker auf. Sie müssen einerseits mit billigem Importhonig konkurrieren und andererseits haben sie mit zunehmender Schadstoffbelastung zu kämpfen. Pflanzenschutzmittel aus der Landwirtschaft machen die Honigbienen anfälliger für Parasiten und Krankheiten.
Imkern in der Stadt ist aktuell der Trend
Einige Berufsimker haben einen Ausweg gefunden: Sie stellen ihre Bienenvölker in Städten auf. Und parallel dazu ist die Hobbyimkerei in Mode gekommen. Stadtimker profitieren in erster Linie von der Tatsache, dass Pflanzen und Grünflächen in der Stadt meist nicht durch Pflanzenschutzmittel belastet sind. Zudem herrscht eine größere Arten- und Blütenvielfalt als auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen, die meist von Monokulturen dominiert werden. Zur Lindenblüte etwa kommen sogar Wanderimker mittlerweile mit ihren Bienenvölkern in die Städte.
Kräuterkästen sind kleine Paradiese für Bienen
Normale Blumenkästen haben aus Sicht der Bienen einen entscheidenden Nachteil: Die üblichen Blumen blühen fast alle gleichzeitig und über einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum. Meistens sind die verwendeten Blumen zudem einjährige Pflanzen. Um Bienen und andere Insekten zu unterstützen ist es viel effektiver, die Balkonkästen mit verschiedenen Kräutern zu bepflanzen. Ein weiterer ganz praktischer Vorteil liegt auf der Hand: Frische Kräuter für die Küche sind so immer vorhanden.
Bienen haben Vorlieben
Bienen, Hummel und Co lieben Oregano, Zitronenmelisse, Thymian, Bohnenkraut und viele Minzsorten. Ebenso Rosmarin, Ysop und Bohnenkraut. Alle diese Kräuter stammen aus der Familie der Lippenblütler. Diese Pflanzenfamilie ist der ideale Nektarspender für Honigbienen. Beim Bepflanzen der Blumenkästen sollten Sie strategisch vorgehen. Kräuter blühen nämlich erfreulicherweise nicht alle zur selben Zeit. Es gibt frühblühende und spätblühende Kräuter. Kombiniert man diese geschickt, sind im Blumenkasten über den ganzen Sommer blühende Pflanzen. Die Mischbepflanzung hat auch noch einen weiteren Vorteil: Schädlingsbefall wird ganz automatisch minimiert, da sich die Kräuter gegenseitig schützen. Ihre Aromen und Duftstoffe schrecken viele Schädlinge ab.
Einjährige und mehrjährige Kräuter
Haben Sie Platz für mehrere Blumenkästen, dann sollten Sie möglichst viele verschiedene Kräuterarten pflanzen. Durch diese Vielfalt treffen Sie mit größerer Wahrscheinlichkeit den Geschmack von vielen Insektenarten. Außer Bienen und Hummeln können Sie dann auch Schmetterlinge am Balkon beobachten. Viele Kräuterarten sind mehrjährig, nur die einjährigen Vertreter, wie beispielsweise Basilikum, müssen Sie jedes Jahr im Frühjahr neu pflanzen.
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