Kräutergarten/ Kräutersorten

Kräuterkunde: Der richtige Rückschnitt bei Kräutern

Kräuterkunde: Der richtige Kräuter Rückschnitt, Kräuter schneiden

Zu einem Thema tauchen immer wieder Fragen auf: Kräuter richtig zurückschneiden. Lesen Sie hier eine Anleitung für buschigeres und gesünderes Wachstum.

Ein Pflanzenrückschnitt ist bei Kräutern notwendig, damit sie buschig wachsen und und prächtig gedeihen und eine üppige ansprechende Form bekommen.

Wie und wann sollte man Kräuter am besten zurückschneiden?

Immergrüne Zwergsträucher, wie Lavendel, Salbei oder Thymian schneidet man im April um ein Drittel der Pflanzenhöhe. Diese Pflanzen dürfen keinesfalls im Herbst geschnitten werden, da sie, ihres Wintermantels beraubt, erfrieren und vor allem austrocknen können.

Laubabwerfende Gehölze können im ersten und zweiten Standjahr einen Formschnitt im Sommer erhalten. Die Witterung sollte zu diesem Zeitpunkt kühl und feucht sein.

Winter schadet Kräutern nicht

Den trockenen Teil von krautigen Pflanzen, wie zum Beispiel Goldmelisse, lässt man am besten den Winter über stehen, da sich viele Nützlinge hier wohlfühlen und überwintern. Im April schneidet man alles Trockene kurz über dem jungen Austrieb ab.

Nicht winterharte, nicht frostharte Kräuter und Pflanzen schneidet man im Februar oder März. Die meisten dieser Arten vertragen eine starken Rückschnitt, der bis ins alte Holz geht.

Fragen oder Anregungen zum Thema Kräuter zurückschneiden?

Wie immer freue ich mich über ihr Feedback, Ergänzungen und Fragen. Deswegen bitte einfach Kommentare hinterlassen.

Viele Grüße!

Quelle:
Rühlemann´s Kräuter und Duftpflanzen Katalog 2009/2010

Bild: Pixabay, 1781005, maxmann

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  • Peter Piira
    1. April 2012 at 19:19

    Wie schneide ich am Besten die Kräuter für den täglichen Gebrauch.
    Z.B. Zitronenthymian, Rosmarin Petersilie Basilikum oder Lavendel, damit sie fleißig wiederkommen??
    Gruß Peter

    • Nicole
      3. April 2012 at 12:10

      Hallo Peter,

      Eine konkrete Schnitttechnik gibt es bei Küchenkräutern nicht. Hilfreich ist es, Blüten abzuschneiden, damit die Nährstoffe für die Blätter verwendet werden können. Wenn Sie Küchenkräuter im Topf gekauft haben, ist es ratsam, die Pflanze in einen größeren Topf mit neuer Erde umzutopfen. So haben die Wurzeln genug Platz und neue Nährstoffe. Regelmäßiges Gießen nicht vergessen!

      Wenn Sie all dies beachten, kann nichts mehr schief gehen.

      Viele Grüße,
      Dagmar

  • Erich Vitzthum
    10. Juni 2012 at 11:45

    Hallo,
    da Sie sich über Fragen und Antworten freuen, habe ich mir ein Herz genommen und Frage zum Thema Kräuterpflege,
    Rückschnitt oder besser Schnitt?

    Es liegt auf der Hand, dass man nicht immer alle Kräuter restlos verarbeitet oder nach Bohnenernte
    z.B. vielleicht kein Bohnenkraut mehr braucht oder in einem Jahr gar keine Bohnen hat und deshalb keine Bohnenkraut braucht in diesem Jahr,
    deshalb ist es doch nicht sinnvoll, das Bohnenkraut
    zu entfernen.

    Alle Kräuter wachsen und wachsen.
    Ich habe festgestellt, dass wenn man bestimmte Kräuter (z.B. Zitronenmelisse) nicht wachsen + blühen lässt, also immer wieder abschneidet, dass man mehr davon hat und sie nicht verwildern, verholzen.

    Ist es also besser Kräuter immer wieder abzuschneiden? oder ist das nicht sinnvoll?
    Auch ist es ja bei jeder Pflanzenart anders!!!
    z.B. Schnittlauch/ Petersilie/ Pimpinelle vor der Blüte oder sobald diese blühen radikal zurück zu schneiden. Kommen die dann wieder.
    Bohnenkraut, Majoran, Thymian usw. usw.,
    damit es nicht so verholzt
    Lorbeer zurückschneiden
    oder ist manches zurückschneiden nicht sinnvoll, wegen überwintern.
    Ich habe noch nichts, keine Anweisung gefunden
    wie man generell bei den verschiedenen Gewürzkräuter
    vorgeht, damit es sinnvoll ist für den Verbrauch, für die Pflege und das Kräuterbeet auch immer gut aussieht.
    Selbst mit blühendem Schnittlauch/ Dill und Petersilie ist das Kräuterbeet schnell unansehnlich
    von den Holzigen Kräuter gar nicht zu reden.

    Gibt es darüber ein kleines Büchlein, denn
    überall steht was anderes.

    Würde mich über eine Antwort sehr freuen.

    Danke

    Erich Vitzthum
    97947 Grünsfeld

    • Marlen
      11. Juni 2012 at 11:54

      Hallo Erich,

      Vielen Dank für deine Fragen. Um den Kräuterschnitt zu verstehen, muss man einige Grundlagen kennen:
      Pflanzen haben einen Schutzmechanismus. Je mehr Blüten und/ oder Blätter der Gärtner entfernt, desto mehr wächst nach. Möchte man bei seinen Kräutern möglichst viele Blätter erzeugen, sollte man regelmäßig Blätter abpflücken. Dabei ist es nicht relevant, ob diese Blätter Verwendung in der Küche finden (beispielsweise Bohnenkraut). Um Blüten zu bilden, muss die Pflanze dagegen viel Energie aufwenden, die den Blättern fehlt. Darum sollte man die Blüten an der Pflanze belassen, um sie nicht noch weiter zur Blütenbildung anzuregen.

      Beim Rückschnitt ist es wichtig, ob die Pflanze früh (im Frühling) oder spät (Sommer oder Herbst) blüht. Frühblüher kommen nach dem Winter aus dem Trieb vom Vorjahr hervor und können direkt nach der Blüte beschnitten werden. Spätblüher müssen einen neuen Trieb hervorbringen und dürfen erst im folgenden Frühjahr beschnitten werden.

      Generell dürfen Pflanzen nur in der Wachstumsphase beschnitten werden, also in Frühling, Sommer und Herbst. Um zu Überwintern braucht die Pflanze nämlich die gesamte Energie. Das Überwintern vpn speziellen Kräutern kannst du im Beitrag Kräuter richtig überwintern nachlesen.

      Ich persönlich ziehe den Rat eines erfahrenen Gärtners jedem Buch vor. Sie können oft aus langer Erfahrung sprechen und kennen so manche Tipps und Tricks für den Ottonormalverbraucher. Frag doch bei deinem nächsten Kräuterkauf gezielt nach den speziellen Bedürfnissen der Pflanze. Wenn du dich dann an meine Grundregeln hältst, kann nichts mehr schief gehen.

      Liebe Grüße