Das Kraut der Unsterblichkeit, Gynostemma pentaphyllum, gehört zur Familie der Kürbisgewächse. Es ist in Ostasien beheimatet und dort unter dem Namen Jiaogulan, rankende Indigopflanze, bekannt. Doch was genau ist das Geheimnis dieser mysteriösen Pflanze und was kann sie bewirken?
Dem geheimnisvollen Kraut auf der Spur
Jiaogulan stammt ursprünglich aus der südchinesischen Provinz Guizhou. Hier fiel im Rahmen einer Volkszählung im Jahr 1400 auf, dass unter den Bewohnern überdurchschnittlich viele über Hundertjährige waren. Auch in anderen Provinzen war das der Fall. Später kamen Forscher einem möglichen Grund auf die Spur: Es ist der Tee aus den Jiaogulan-Blättern. Die Wildpflanze ist in der Gegend weit verbreitet. Besonders gut wächst sie in feuchten Bergwäldern. Hier bildet sie bis in eine Höhe von 3000 Metern ein Dickicht mit ihren Lianen.
Interessantes über diese besondere Pflanze
Das Kraut der Unsterblichkeit wächst als mehrjährige Staude. Ihre lianenartigen Klettertriebe wachsen sehr schnell. Sie können eine Länge von vier bis acht Metern erreichen. Ein bisschen erinnert die Pflanze damit an den Hopfen oder die Jungfernrebe. Die Pflanze ist bis zu minus 15 Grad winterhart. Sie überwintert in unterirdischen Speicherwurzeln, während ihre Triebe vergehen, und treibt dann im Frühjahr wieder aus. Die sternförmigen Blüten zeigen sich von Juli bis August. Sie sind, auch mit ihrer grünlich weißen Farbe, recht unscheinbar. Aus der weiblichen Blüte entwickeln sich kugelförmige schwarze Beeren. Allerdings braucht es dafür männliche und weibliche Pflanzen.
Jiaogulan in der Naturheilkunde
Die Heilwirkung der Pflanze wurde in Mitteleuropa in den 1970er-Jahren bekannt. Die Pflanze enthält weitaus mehr Saponine als der Ginseng, nämlich viermal so viele. Die Pflanze liefert verschiedene Aminosäuren und komplexe Zuckerverbindungen. Sie ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie soll beruhigend wirken und gegen Einschlafstörungen helfen. Außerdem soll sie den Blutdruck, den Blutzuckerspiegel und die Blutfettwerte senken können. Die Pflanze gilt als blutbildend und krebshemmend. In der traditionellen chinesischen Medizin gehört Jiaogulan zu den wichtigsten gesundheitsfördernden Kräutern. Um die Heilkraft zu nutzen, wird aus den frischen oder getrockneten Blättern ein Tee zubereitet. Dafür wird ein gehäufter Teelöffel Kraut mit nicht mehr kochendem Wasser aufgegossen. Auch in Salate oder Smoothies können Blätter gegeben werden. Zudem kann ein Spinat aus den Blättern gekocht werden. Der herbe und bittere Geschmack der Blätter erinnert an Anis und Lakritze.