Kräuter als Heilmittel/ Kräutersorten

Hildegard von Bingen Kräuter: der Bockshornklee

Mit dem Philosophenklee gegen Diabetes Mellitus

Tut Ench Amun, die antiken Philosophen, Karl der Große, Hildgard von Bingen, Pfarrer Kneipp: sie Alle wussten den Bockshornklee, oder auch Trigonella foenum-graecum (Griechisch Heu) zu schätzen. Beachten Sie, welcher beachtliche Zeitraum zwischen den genannten Persönlichkeiten liegen. So ist Heilpflanzenkunde auch immer ein Stück spannende Geschichte voll von Mystik, Tradition und Aberglauben.

Geschichtliches zum Bockshornklee
Die Samen des Bockshornklee wurden als Grabbeigabe bei Tut Ench Amun gefunden, die Philosophen der Antike pflegten den Samen zu kauen und so kommt wohl die Heilpflanze auch zum Beinamen Philosophenklee. Karl der Große ließ den Bockshornklee in seinen Gärten anbauen. Hildegard von Bingen empfahl die Samen gegen Fieber.

Anbau im Garten
Der Bockshornklee entstammt der Familie der Schmetterlingsblütler und hat kleeförmige Blätter. Seine Früchte enthalten die begehrten Samen, Blütezeit ist im Juni und Juli. Im Garten gedeiht die Pflanze sonnig bis halbschattig gelegen. Die Vermehrung erfolgt durch die Aussaat der Samen im Frühjahr. Das Kraut wird im Sommer geerntet, in der Pflanzenheilkunde finden hauptsächlich die Samen Anwendung.

Die Inhaltsstoffe des Bockshornklee
Aus den Samen des Bockshornklees kann ein fettes Öl mit Triglyceriden der Linolen-, Palmitin-, Linol- und Ölsäure gewonnen werden. Sie enthalten Lecithin und Phytosterin, Schleimstoffe, Saponine und Sapogenine, die Vitamine A und D, Phosphor und Cholin, das angeblich einer Verfettung der Leber entgegenwirkt, den Stoffwechsel positiv beeinflussen und einer Arteriosklerose vorbeugen soll.

Anwendung in der Pflanzenheilkunde, Dosierung

  • Bockshornklee enthält die Aminosäure Histidin, die Lebererkrankungen entgegenwirken soll.
  • Bockshornkleesamen werden in der Pflanzenheilkunde bei leichterem oder als Begleitmedikation auch bei schwererem Diabetes mellitus eingesetzt. Sie bewirken nachweislich eine Senkung des Blutzuckers und des LDL-Cholesterins. Eine übliche Dosis sind ungefähr 25 Gramm Samenpulver pro Tag.
  • Äußerliche Anwendung als Auflage oder Wickel hemmt Entzündungen und lindert Nasennebenhöhlenentzündungen, Atemwegsbeschwerden oder Rheuma, ferner auch Hauteiterungen oder Ekzeme. Dazu werden 50 Gramm Samen gemahlen und mit 250 Milliliter Wasser zu einem Brei verkocht.

Bockshornklee als Gewürz
In der moderne Hildegard von Bingen Küche wird neben dem Galgant oder dem Bertram auch immer wieder Bockshornklee als Gewürz eingesetzt. Unlängst habe ich einen Schnittkäse gekauft (und genossen), welcher Samen des Klees enthielt. Yammie 🙂

Hildegard von Bingen über den Bockshornklee
„Der Bockshornklee ist mehr warm als kalt. Und ein Mensch, der Fieber hat, die ihm oft den Schweiß austreiben und den das Essen anwidert….der nehme das Kraut vom Bockshornklee im Sommer und erwärme seinen Samen in Wein und trinke dies oft warm im nüchternen Zustand und es wird ihm besser gehen“

Gutes Gelingen mit dieser uralten Heilpflanze!

Quellen:

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