Die Zitronenmelisse sollte Bestandteil jedes guten Kräutergartens sein. Neben ihrer heilenden Wirkung eignet sie sich sehr gut für die Zubereitung schmackhafter Tees und natürlich zum Kochen.
Die winterharte, mehrjährige „Melissa officinalis“ kommt ursprünglich aus Südeuropa, Nordafrika und dem asiatischen Raum. Heute ist sie auf der ganzen Welt beheimatet. Die Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler und erreicht eine Höhe von 60 Zentimeter. Sie blüht zur Sommermitte hin. Die Blätter haben eines ganz besonderes Aroma das, wie der Name schon verrät, an Zitronen erinnert. Auch eine süße Note, wie beim Honig, ist wahrnehmbar. In unseren Breitengraden, wo die Sommer nicht allzu heiß sind, kann man sie in die volle Sonne stellen. Die Lagerung ist unkompliziert: Ebenso wie Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Fenchel, Koriander und Kerbel kann man sie einfach in Eiswürfelbehälter geben und einfrieren. An heißen Tagen gibt man die Würfel dann einfach in ein kaltes Getränk. In der Küche finden sich aber noch weitere Verwendungsmöglichkeiten: Als feine Note in Salaten, Kräuterhonig und -gelees, aber auch in Fischgerichten.
Anders, als andere Vertreter der Minzen, wie zum Beispiel die Katzenminze, bevölkert die Zitronenmelisse nicht sofort den ganzen Garten. Darum kann man sie relativ problemlos in ein Beet pflanzen. Die Blätter kann man jederzeit ernten. Dazu schneidet man einfach einzelne Triebe bis zur nächsten Verästelung ab. Für größere Mengen sollte man den Zeitpunkt vor der Blühte wählen.
Zitronenmelisse in der Heilkunde
Die ätherischen Öle der Zitronenmelisse eignen sich für eine Aromatherapie. Ein Tee aus einem Gramm frischer Blätter pro Tasse kann, zweimal am Tag getrunken, gegen Blähungen, Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Fieber und Magenschmerzen seine Kräfte entfalten. Ferner wirkt die Pflanze bei leichten psychischen Problemen wie Depressionen, Angstzuständen, Unruhe, Nervosität, leichter Reizbarkeit und Schlafstörungen. Gegen Migräne können Kompressen aus Zitronenmelisse eingesetzt werden. Prellungen wirkt man mit Umschlägen entgegen und auch Bäder mit dem Kraut haben sich bei den beschriebenen Beschwerden bewährt. Dafür macht man einen Aufguss von zwei Händen voll frischer Blätter, den man ungefähr zehn bis 15 Minuten ziehen lässt, bevor man ihn in das Badewasser gibt.