Name und Aussehen der Taubnessel machen die enge Verwandschaft dieser Pflanze zur Brennnessel deutlich. Im Gegensatz zu ihrer manchmal recht widerspenstigen Schwester, fehlen ihr jedoch die hautreizenden Haare. Die Begegnung fällt so deutlich weniger schmerzhaft aus.
Die Taubnesseln gehören zur Familie der Lippenblütler. Sie können von April bis Oktober geerntet werden. Man erkennt sie an ihren violetten, weißen und -seltener- goldenen Blütenständen. Die Volksheilkunde kennt die Taubnessel als Medizin gegen „Frauenleiden“. Dazu gehören starke Beschwerden während der Menstruation und auch verstärkter Ausfluss, insbesondere bei jungen Mädchen. Zu diesem Zweck wird ein Tee aus den Blättern und Blüten bereitet und sowohl innerlich als auch äußerlich verabreicht. Auch gegen Darmbeschwerden und Krankheiten der Blase sowie bei Entzündungen der Atemwege soll der Tee seine heilenden Kräfte entfalten. Gerade der Schleim der Pflanze sorgt dafür, dass angegriffene Bereiche umhüllt werden. Die Blüten enthalten neben Gerbstoffen auch ätherische Öle. Man kann den süßen Saft, der in ihnen enthalten ist, aussaugen. Auch das soll die Wirkung entfalten. Gegen Hautkrankheiten, wie beispielsweise Furunkel und Ekzeme, helfen Umschläge und Wickel, die in dem Tee aus der Taubnessel getränkt wurden.
Mittlerweile wird die Pflanze neben ihrer heilenden Wirkung auch für ihre Bereicherung des Speiseplans von Gourmets und Liebhabern traditioneller Wildkräuter geschätzt. Man kann sie als Zutat für Salate und, dank ihrer leuchtenen Blüten, auch zur stilvollen Dekoration eines Gerichtes verwenden. Bei der Ernte sollte ebenso, wie bei den herkömmlichen Küchenkräutern verfahren werden.
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