Die Silberdistel (Carlina acaulis) ist in den Bergen ganz Mittel- und Südeuropas anzutreffen. In Deutschland kommt die Pflanze des Jahres 1997 jedoch nicht mehr häufig vor und darf daher in freier Natur nicht mehr gesammelt werden.
Das Jägerbrot der Alpen
Die anspruchslose Pflanze gedeiht jedoch gut im Steingarten, am besten auf magerem Boden und in der Sonne. Ihre auffällige, silbern schimmernde Blüte bietet den ganzen Sommer über einen schönen Anblick. In früheren Zeiten wurden die Blätter der Silberdistel als Gemüse gekocht. Der Boden der Blüte kann wie ein Artischockenboden zubereitet oder auch roh gegessen werden. Daher kommt wohl auch ihr im Alpenraum bekannter zweiter Name Jägerbrot. Die Wurzel der Silberdistel wird in der Naturheilkunde als Mittel gegen Verstopfung, Erkältung und bei Hautkrankheiten empfohlen. Auch eine harntreibende Wirkung wird der Silberdistelwurzel zugeschrieben. Sie enthält ätherische Öle und das antibakteriell wirkende, aber auch giftige Carlinaoxyd. Wenn ihr die Wurzel der Silberdistel im Spätherbst aus eurem Garten erntet und sie dann zerkleinert und trocknet, ist die Konzentration der Inhaltsstoffe am höchsten. Für die äußerliche Anwendung könnt ihr zwei Teelöffel der getrockneten Wurzel als Tee aufsetzen oder in Essig kochen und für Umschläge verwenden. Bei der inneren Anwendung ist wegen der Giftigkeit unterdessen Vorsicht geboten: Ein Teelöffel der Wurzel, aufgekocht mit mindestens 250 Millilitern Wasser und danach langsam getrunken, ist das Maximum pro Tag.