Wer an Weihnachtsgewürze denkt, hat meistens Zimt, Sternanis, Kardamom und Nelken im Kopf. Doch die weihnachtliche Kräuterküche bietet viel mehr. Man denke nur an Gänsebraten, Lachsfilet oder Rehrücken, die mit einer Kruste oder Sauce aus frischen Zutaten einfach noch besser schmecken.
Im Sommer kommen meist leichte Kräuter auf den Tisch. Wenn es jedoch draußen kälter wird, wächst auch die Lust auf Deftiges. Bratensoßen und Co bekommen durch die richtigen Kräuter erst das richtige Aroma. Beim Weihnachtsmenü sollte das natürlich besonders stimmen.
Lorbeer in Fleischgerichten mitkochen
Welche Kräuter zu eurem Gericht passen, hängt von der Art des Fleischs oder Fischs ab. Dill harmoniert zwar mit Lachs. Zu Wildfleisch würde sein Aroma aber untergehen. Hier passt Lorbeer am besten. Denn er gibt den Gerichten ein herbes Aroma. Da getrocknete Lorbeerblätter einer dezentere Bitternote in das Essen bringen, eignen sie sich besser als frische. Sie lassen sich einfach mitkochen und vor dem Servieren entfernen. Wer das Gewürz unter dem Synonym Suppenblatt kennt, liegt nicht falsch. Lorbeer ist auch ein typisches Gewürz für Eintöpfe aller Art.
Doch für das Weihnachtsmenü sollte es schon etwas mehr als das deftige Süppchen sein. Für Geflügel eignet sich vor allem Salbei. Für eine leckere Füllung für den Festtagsbraten zwei Äpfel schälen und in Würfel schneiden. Etwa zehn Salbeiblätter feinhacken. Nun eine kleine Zwiebel feinhacken und in Butter anbraten, Äpfel und Salbei hinzugeben. Jetzt vier Scheiben Vollkornbrot kleinschneiden und zu der Mischung geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und das Geflügel damit füllen.
Zu Rinderbraten schmeckt Traditionelles und Experimentelles
Rind schmeckt besonders gut mit Thymian und Rosmarin. Wie wäre es zum Beispiel einmal mit einer Rotwein-Schokoladen-Sauce mit frischen Kräutern? Dazu 250 Milliliter Rot- und 150 Milliliter Portwein, einen Esslöffel braunen Zucker und zwei Esslöffel Rotweinessig zusammen zehn Minuten kochen lassen und dann durch ein Sieb gießen. Den Jus nun einkochen, bis er dick wird und schließlich etwa 10 Gramm Bitterschokolade in der Sauce auflösen lassen. Würzt ihr den Rinderbraten mit Estragon und Bohnenkraut schmeckt es etwas traditioneller.
Die Weihnachtsgans hat schon Oma mit einer Mischung aus Beifuß und Majoran gewürzt. Übrigens: Beifuß verleiht dem Gänsebraten nicht nur den guten Geschmack, sondern hilft auch, bei der Verdauung von Fett. Es beugt so dem Völlegefühl nach dem Weihnachtsschmaus vor. Die gleiche Wirkung wird auch Thymian nachgesagt. In beiden Kräutern sind Bitterstoffe enthalten, die dafür sorgen, dass der Magen-Darm-Trakt aktiv bleibt. Wer also nach dem Weihnachtsmenü statt des alkoholischen Magenbitters lieber auf eine gesündere Variante zurückgreifen möchte, der braut sich einen Tee aus Heilkräutern.