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Der Spitzwegerich:
Ein wichtiges Kraut für die Hausapotheke

Der Spitzwegerich: Ein wichtiges Kraut für die Hausapotheke

Spätestens wenn die Erkältungszeit anfängt, muss er wieder her: der Spitzwegerich. Das Kraut darf in keiner alternativen Hausapotheke fehlen. Es hilft bei Husten und Bronchitis und ist selbst für Kinder bedenkenlos geeignet. Wie der Spitzwegerich zu seinem Namen kam und wie unterschiedlich man ihn zubereiten kann, erklären wir hier. 

Der Spitzwegerich im Volksglauben

Als es noch keine geteerten Straßen gab, diente der Wegerich wohl als Wegweiser. Dort, wo schon jemand oder etwas gelaufen, gefahren oder geritten war, siedelte er sich am Wegesrand an. Noch heute verbindet man mit dem Spitzwegerich Aberglauben: Reißt man ein Blatt des Wegerich quer durch, erkennt man anhand der Anzahl der überstehenden Blattrippen, wie viele Lügen, Liebhaber oder Kinder man wohl in Zukunft hat.

Anbau und Pflege im Garten

Der Wegerich wächst üppig in sogenannten Naturwiesen. Wo man sich nicht ums Mähen und Sensen bemüht, sprießt der Spitzwegerich von ganz allein. Möchte man die Pflanze jedoch ansiedeln, müssen Samen zur Hand. Die lassen sich ganz einfach im Internet, etwa bei Zollinger Samen, bestellen.

Nach der Aussaat, die Sie wie gewohnt vornehmen, ist der Spitzwegerich eine ganz unkomplizierte Pflanze. Er wächst auf humosen Böden, benötigt ab und an Wasser und vermehrt sich durch Wurzelsprossen. Das tut er im Übrigen eifrig, weshalb er sich dann auch zahlreich bei Ihnen blicken lässt. Ganz typisch: Seine langen, schmalen und lanzettartigen Blätter, die langen Stängel und die flauschigen Köpfchen, die mit einem zarten weißen Blüten-Gefieder umgeben sind.

Ernte und Aufbereitung

Den Spitzwegerich bei sehr trockener Witterung ernten und zügig, am besten auf einer Schnur aufgefädelt, trocknen. Das Teekraut hilft sehr gut gegen Husten, Bronchitis und Erkältung jeglicher Art, da seine Schleimstoffe eine Wohltat für Rachen und Hals sind.

Anwendung des Spitzwegerich

  • als Tee: gegen Husten, Heiserkeit und Bronchitis
  • als zerriebenes, frisches Blatt: gegen Insektenstiche, Wespenstiche, Bienenstiche und Entzündungen der Haut
  • als Sirup: gegen Husten, Heiserkeit und Bronchitis
  • als Lutschpastillen: gegen Halsschmerzen, Heiserkeit und einen wehen Hals

Inhaltsstoffe

Er enthält Schleim, was sich erst einmal unappetitlich anhört. Kräuter-Liebhaber und Anwender der Pflanzenheilkunde wird das jedoch nicht abschrecken. Die Schleimstoffe sind es, die den schmerzenden Hals lindern. Daneben enthält er Kieselsäure, Bitterstoffe und Glycosid. Die Stoffe wirken adstringierend, blutreinigend (deswegen auch bestens beim Basenfasten als Basentee zu gebrauchen), blutstillend, entzündungshemmend und schleimlösend. In der Hausapotheke hält sich das Teekraut getrocknet meist ein Jahr.

Empfehlung von Hildegard von Bingen 

Hildegard von Bingen schreibt übrigens über den Wegerich: „Er ist warm und trocken. Nimm daher den Wegerich, drücke seinen Saft aus, und nachdem er durch ein Tuch gesiebt ist, mische ihn mit Wein und Honig und gib ihm Denjenigen zutrinken, der von Gicht geplagt ist und die Gicht wird weichen.“

Alte Rezepte: Spitzwegerich-Salat

Auch ohne Erkältung lässt sich der Spitzwegerich genießen. Ganz köstlich ist ein zarter Salat aus den ganz jungen und feinen Blättern des Spitzwegerichs. Es dauert ein wenig, sie zu sammeln, ist aber die Mühe alle Mal wert. Die Blätter eine Viertelstunde in Salzwasser einlegen, das macht sie noch zarter und nimmt ein wenig bitteren Geschmack. Mit Dressing würzen. Nach Lust und Laune dekorieren, zum Beispiel mit Kapuzinerkresse. Schmeckt wirklich sehr sehr gut!

 

Quelle:
Gärtnern mit Hildegard von Bingen von Ursula Kopp


Bild: Pixelio, 378767, Cornerstone

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