Wer kennt nicht den Schneeball (Viburnum), einen der schönsten Sträucher in unseren Gärten? Jedes Jahr erfreut er uns mit seinen dichten Blütenständen von meist weißen, fünfblättrigen Blüten, die an Schneebälle erinnern und denen er seinen Namen verdankt.
Blüte, Blatt und Frucht
Der Schneeballstrauch, der zur Gattung der Moschuskrautgewächse gehört, kann bis zu sechs Meter hoch werden. Seine Blätter sind flaumig und erinnern in ihrer Form etwas an Ahornblätter. Die Blütezeit liegt in Mitteleuropa in den Monaten Mai bis August. Die beerenähnliche Steinfrucht des Schneeballs zeigt sich dabei, je nach Witterung, von August bis November. Sie erscheint zunächst gelblich und färbt sich mit zunehmender Reife rot. Wenn ihr den Schneeball im eigenen Garten haben möchtet, pflanzt ihn am besten an einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Er möchte außerdem feucht gehalten werden, Staunässe gilt es aber zu vermeiden.
Die Inhaltsstoffe des Schneeballs
Blätter, Rinde und unreife Früchte des Schneeballs enthalten Oxalate, Saponine, Gerbstoffe, Flavonoide, Pektin und das Glykosid Viburnin. Auch ätherische Öle zählen zu den wirksamen Inhaltsstoffen. Da allerdings einige der Pflanzenteile als giftig gelten, ist bei der Anwendung Vorsicht geboten. Da der Schneeball außerdem im Verdacht steht, Fehlbildungen zu begünstigen, müsst ihr seine Bestandteile in der Schwangerschaft unbedingt vermeiden! Auch für Menschen, die allergisch auf Salizylsäure reagieren, ist der Schneeball als Heil- oder Genussmittel wegen seiner Inhaltsstoffe tabu.
Anwendung und Nutzen des Schneeballs
Die Früchte des Schneeballs könnt ihr gekocht für Marmelade und Gelee verwenden. Am besten erntet ihr die Beeren nach dem ersten Frost, sie sind dann aromatischer und süßer und ein Teil der in den rohen Beeren enthaltenen Giftstoffe ist dann bereits abgebaut. Alternativ dazu könnt ihr die Beeren auch einige Tage einfrieren. In osteuropäischen Ländern werden die reifen Beeren auch roh gegessen, ich würde aufgrund der enthaltenen Giftstoffe davon aber abraten. Zerdrückt, mit kochendem Wasser aufgegossen und mit Honig gesüßt, gelten sie als wirksam gegen Erkältung. In der Volksmedizin wird der Schneeball auch gegen Asthma angewendet. Ihr könnt Strauch- und Wurzelrinde des Schneeballstrauches abkochen oder als Tinktur verwenden. Der Schneeball gilt weiterhin als probates Mittel bei Menstruationsbeschwerden und Krämpfen während der Periode. Er wirkt zudem harntreibend und wird daher auch bei leichten Nierenbeschwerden empfohlen.
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