Das Adonisröschen hat eine lange Tradition in der Pflanzenheilkunde. Schon in der Antike wurde das Hahnenfußgewächs von dem berühmten Arzt Hippokrates entdeckt.
Das „Frühlings-Adonisröschen“ oder, wie es auch genannt wird, „Frühlings-Teufelsauge“ kommt verstärkt in Süd- und Osteuropa vor. Aber auch in den den kühleren Regionen Asiens und in Mitteleuropa ziert es Gärten. Dort, wo die Sommer warm aber nicht heiß sind fühlt es sich am wohlsten. Sandige Böden oder solche, die von Kalk durchzogen sind, bieten einen optimalen Nährstoffgehalt für die Heilpflanze, die aufgrund ihrer Seltenheit mittlerweile unter Naturschutz steht. Deswegen sollte man das Kraut keinesfalls selbst sammeln. Außerdem enthält Adonis vernalis sogenannte Herzglycoside, die bei unsachgemäßer Einnahme giftig sind. Sie verursachen starke Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und in besonders schweren Fällen bisweilen sogar Herzrhythmus-Störungen und Atemnot.
In der Homöopathie findet es deswegen nach dem Ähnlichkeitsprinzip in stark verdünnter Form Verwendung als Herzmittel. Auch Pflanzenheilkunde und Schulmedizin kennen das Kraut als Herz- und Kreislaufmedikament, sowie als Mittel bei niedrigem Blutdruck. Hippokrates verwendete das Adonisröschen als Mittel gegen Wassersucht. In den Kräuterlexika des 16. und 17. Jahrhunderts wurde es vor allem als Kraut gegen Harnbeschwerden und Harnstein empfohlen. Die vermehrte Verarbeitung der Wurzeln im 18. Jahrhundert führte allmählich zu einer drastischen Bestandsverminderung in Deutschland. Adonis vernalis wird, um es zu medizinischen Präparaten zu verarbeiten, in der Blütezeit von April bis Mai gesammelt. Man erkennt das Frühlings-Adonisröschen an den leuchtend gelben Blüten und den gefiederten Blattständen. Die Herkunft des Namens bezieht sich aber auf die Arten mit roten Blüten. Nach einer Legende der griechischen Mythologie in den Metamorphosen Ovids soll Aphrodite den, vom eifersüchtigen Gott Mars getöteten, Adonis in diese Pflanze verwandelt haben.