Früher standen in der Erntezeit alle stundenlang in der Küche, um das Obst aus dem Garten zu verarbeiten. Schließlich musste der Keller für den Winter gefüllt werden. Heute geht es um den Spaß, Früchte selbst zu verarbeiten. Und zu Hause eingekochte Marmelade schmeckt wie keine andere! Lesen Sie hier, wie Sie ganz leicht Marmeladen herstellen können.
Beeren und Früchte aller Art
Heute ernten nur noch wenige Haushalte große Mengen Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Zwetschgen und Stachelbeeren. Und dennoch erlebt die Kunst des Einkochens eine Renaissance. Geeignetes (und günstiges) Obst finden Sie im Hofladen, auf dem Markt, auf Feldern zum Selberpflücken oder im Supermarkt. Auch Tiefkühlware eignet sich hervorragend zum Marmelade-Kochen.
Sobald die Früchte gewaschen und vorbereitet sind, dauert das Einkochen selbst nicht lange – sobald Sie etwas Routine haben, reicht Ihnen eine Stunde fürs Einkochen. Kirschen und Zwetschgen werden entsteint, Erdbeeren, Äpfel, Birnen und Pfirsiche kleingeschnitten, andere Früchte waschen und putzen Sie.
Das sind die Utensilien fürs Einkochen
Die Gläser, in die Sie die Marmelade einfüllen, sollten steril (keimfrei) sein. Um das zu erreichen, kochen Sie sie ab oder sterilisieren sie im Backofen. Ausspülen mit kochendem Wasser ist auch eine bewährte Methode. Als Gläser eignen sich alle Konservengläser, insbesondere Marmeladen- und Wurstgläser mit Schraubverschluss. Natürlich können Sie auch Weck-Gläser nehmen, die sind sogar noch robuster. Außerdem benötigen Sie einen großen Topf (für 1 kg Obst etwa einen 3-5-Liter-Topf), einen Schaumlöffel, Küchenhandtücher und eine Schürze (wegen der Obstflecken).
Und so funktioniert das mit dem Zucker
Zucker konserviert, deshalb bleibt die selbst gekochte Marmelade auch ohne Kühlschrank lange haltbar. Im traditionellen Grundrezept wird ein Kilogramm Obst mit 700 Gramm Zucker eingekocht, allerdings muss man dann je nach Obstsorte lange köcheln und rühren, so dass das Obst Farbe und Vitamine verliert. Deshalb nehmen Sie statt reinen Zucker lieber Zucker mit Pektin oder Gelierzucker aus dem Supermarkt. Den Gelierzucker gibt es in verschiedenen Varianten: Bei 1:1 nehmen Sie Frucht und Zucker zu gleichen Teilen, 2:1 und 3:1 hat einen entsprechend höheren Fruchtanteil. Schauen Sie auf die Inhaltsangaben, manche Gelierzucker enthalten zusätzlich zum pflanzlichen Pektin auch Konservierungsstoffe (z.B. Sorbinsäure). Viele Früchte haben durch ihren Pektingehalt auch eine kräftige eigene Gelierwirkung: Dazu zählen Apfel, Quitte, schwarze Johannisbeere, Zitrusfrüchte und Stachelbeere.
Jetzt geht’s ans Kochen
Vermischen Sie die Früchte mit dem Zucker und nach Geschmack Zitronensaft. Lassen Sie die Früchte unter Rühren aufkochen. Falls Schaum entsteht, schöpfen Sie ihn mit einem Schöpflöffel ab (das beugt der Schimmelbildung vor). Lassen Sie die Masse etwa drei Minuten kochen und füllen Sie sie sofort in die bereitstehenden Gläser. Die Gläser schrauben Sie zu und stellen sie auf den Kopf. So entsteht ein Vakuum, das weiter zur Haltbarkeit beiträgt. Im Keller oder im Schrank ist die Marmelade mindestens ein Jahr haltbar. Sollte Schimmel auftreten, müssen Sie die Marmelade leider wegwerfen – und beim nächsten Einkochen noch sorgfältiger arbeiten und die Gläser besser verschließen.
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