Mit dem uralten Glauben an die Heilkraft von Kräutern entwickelten sich auch Anwendungen, die nicht unbedingt etwas mit der menschlichen Gesundheit zu tun haben. So ist es auch im Fall von Kräutern und Gewürzen, die angeblich die Lust steigern sollen.
Zur Gruppe aphrodisierender Kräuter und Gewürze werden Kalmus, Fenchel und Anis genauso gezählt wie Knoblauch, Vanille, Hafer und Petersilie. Oft basiert der Glaube an die Wirkung auf uralten Legenden aus der Antike oder dem Mittelalter. So soll z.B. Petersilie schon den Nymphen in der „Odyssee“ von Homer gedient haben, um Odysseus zu verführen. Heute wissen wir, dass die Petersilie das ätherische Öl Apiol enthält, welches bei Männern eine potenzsteigernde Wirkung haben soll, da es die Harnwege reizt. Die Frage ist nur, wieviel von dem Kraut man dafür ins Essen tun muss.
Andere Gewürze, wie etwa die Vanille, sollen uns mit ihrem Duft anregen, der den menschlichen Sexuallockstoffen ähnlich ist., verführen. Im Falle von Fenchel, der angeblich nicht nur gegen Verdauungsbeschwerden gut ist, sondern auch das weibliche Verlangen steigern soll, ist Estragol von Belang. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der unter Verdacht steht, in höheren Mengen Krebs zu erzeugen. Estragol ist auch in Anis, Estragon, Basilikum, Muskatnuss und Zitronengras enthalten.
Die aphrodisierende Kraft der Kräuter- und Gewürzwelt lässt sich noch um ein vielfaches ausgedehnter beschreiben. Schon nach kurzer Recherche gewinnt man den Eindruck, dass über kurz oder lang sehr vieles irgendwie anregend sein könnte. Einige Erklärungen klingen durchaus plausibel, wenn sich auch die Frage stellt, ob diese in der doch äußerst geringen Dosierung in der Kräuter und Gewürze eingesetzt werden (es wird wohl niemand einen ganzen Bund Petersilie essen) effektiv sind.
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