Flohsamenschalen klingen erstmal nicht besonders spektakulär. Doch die kleinen Partikel zeigen im Darm im wahrsten Sinn ihre wahre Größe: Sie bringen die Verdauung wieder in Schwung. Ganz ohne die Hilfe chemischer Mittel. Wie die Flohsamenschalen wirken und was Sie bei der Einnahme beachten sollten, erläutern wir in diesem Beitrag.
Es drückt und zwickt, doch raus will es einfach nicht. Wer unter Verstopfung leidet, kennt dieses unangenehme Gefühl nur zu gut. Die Samen der Plantago ovata und anderer Sorten ihrer Gattung enthalten Schleimstoffe, die die Beschwerden ganz natürlich lindern.
Herkunft der Flohsamen
In Südeuropa, Pakistan und Indien sind die Flohsamen-Wegeriche beheimatet. Wie der Name ankündigt, ist die Heilpflanze mit dem Spitzwegerich verwandt. Von Weitem betrachtet sehen ihre Samen aus wie Flöhe und wurden danach benannt. Die äußerste Schicht enthält nützliche Schleimstoffe, die in Wasser aufquellen und so zur Regulierung des Stuhlgangs beitragen. Der indische Flohsamen beinhaltet zusätzlich fettige Öle und wird daher speziell bei Verstopfung angewendet.
Flohsamen aus Apotheken und Reformhäusern
Apotheken bieten die natürlichen Helfer mit und ohne Geschmack, meist in Packungen mit mehreren luftdichten Einzeltütchen an. In Reformhäusern werden die Schalen in Teetüten angeboten. Auch diverse Online-Shops bieten eine große Auswahl, etwa auch gemahlene Präparate.
Anwendung bei Verstopfung
Die Flohsamenschalen werden in der Regel in reichlich Wasser aufgelöst getrunken. Etwas mehr als ein herkömmliches Glas sollte es schon sein, sonst bleibt nach dem Trinken ein Bodensatz zurück. Mit dem Trinken sollten Sie nicht zu lange warten, sonst sind die Samenpartikel so weit aufgequollen, dass ein Brei entsteht, der kaum noch zu schlucken ist. Nach dem Trinken sollten ein bis zwei weitere Gläser Flüssigkeit folgen, damit die Schleimstoffe weiter aufquellen und nicht an der Darmwand kleben bleiben. Das kann sonst zu einem Darmverschluss führen. Es ist ratsam, über den Tag verteilt immer wieder reichlich Kräutertee, verdünnte Fruchtsäfte und Wasser trinken.
Wirkung der Schleimstoffe im Körper
Zusammen mit reichlich Wasser gelangen die indischen Flohsamenschalen in den Körper. Wie bereits im Glas quellen die Schleimstoffe auf, passieren den Magen und landen schließlich unverdaut im Darm, ihrem Einsatzort. Die Quellstoffe regen die Verdauung an, die fettigen Öle umhüllen den festen Stuhl mit einer öligen Schicht und lassen ihn besser rutschen. Allerdings klappt das nicht immer von heute auf morgen. Zwar stellen sich erste Verbesserungen schon nach 12 bis 24 Stunden ein, die maximale Wirkung zeigt sich aber erst nach zwei bis drei Tagen.
Direkt nach der Einnahme des Breis sollten Sie zusätzlich keine Medikamente einnehmen. Die aufgequollene Masse blockiert Magen und Darm, sodass der Körper die Stoffe nicht vollständig aufnimmt. Im Zweifelsfall holen Sie sich Rat vom Arzt oder aus der Apotheke. Allergiker können bei einer Allergie gegen Flohsamenschalen auf Leinsamen ausweichen.
Achtung: Ausnahmen bestätigen die Regel
Nicht jeder kann die Flohsamenschalen ohne Weiteres einnehmen. Wer schon einen Darmverschluss hatte oder unter einer akuten Magen-Darm-Entzündung leidet, darf keine Schleimstoffe zu sich nehmen. Auch bei Personen mit Verengungen in Speiseröhre oder Mageneingang ist davon abzuraten. Der dickflüssige Brei könnte zu Problemen führen. Ebenfalls nicht geeignet ist die Substanz für Diäten. Wer Gewicht abbnehmen will, sollte auf andere Mittel zurückgreifen.
Alles in allem sind Flohsamenschalen ein guter Weg, um sich ohne chemische Mittel von lästigen Verdauungsbeschwerden zu befreien. Da nimmt man auch das Schlucken dieser dickflüssigen Masse in Kauf.
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Fafa
15. März 2014 at 19:39Zu schreiben, dass Flohsamen bei einer geplanten Gewichtsabnahme nicht geeignet sind, und nicht mal einen Grund zu nennen weshalb das so ist finde ich merkwürdig. Das hört man normalerweise anders. Also bitte ausführen was damit gemeint ist, wenn es geht 🙂