Beete und Rabatten sind hinreichend bepflanzt, aber irgendetwas fehlt. Oder fehlt es einfach an Platz für Küchenkräuter und kleine blühende Pflanzen? Dann heißt es, alle Ressourcen zu nutzen. Und die finden sich nicht selten auf Wegen oder kleinen Mauern, auf der gepflasterten Terrasse und anderen Flächen, die scheinbar versiegelt sind.
Blühende Wege, duftende Mauern
Vorbei ist die Zeit, in der man mühsam über Gartenwege robbte und versuchte, jedes vermeintliche Unkraut aus den Ritzen zu entfernen. Nun lässt man einfach alles bewachsen, am besten mit mediterranen Kräutern wie Thymian, Oregano oder Minze, mit Duftveilchen, wilden Erdbeeren, kleinen Hornveilchen oder Kamille. Besonders gut auf Natursteinmauern und am Wegesrand machen sich Hauswurzen oder Wolfsmilchgewächse. Beete brauchen keine strengen Grenzen mehr. Kein Problem also, wenn sich der eine oder andere Trieb darüber hinaus verirrt. Das Ergebnis dieses bewussten Wildwuchses ist nicht etwa Chaos, sondern ein Garten wie aus einem Guss.
Der Mauer auf die Sprünge helfen
Die Natursteinplatten sind belebt, zwischen den Fahrspuren in der Einfahrt wächst ein bunter Teppich, alle Übergänge sind fließend. Für empfindlichere Fugenbewohner wie Storchenschnabel, Glockenblume, kleine Nelken, Salbei, Farne oder Hauswurz ist die Trockenmauer ein sicheres Plätzchen. Hier entwickelt sich ein ganz eigenes Mikroklima, das die Pflanzen wunderbar gedeihen lässt. Man sollte sie vorsichtig zwischen die Fugen setzen und schon im Vorfeld dafür sorgen, dass sie genügend Erdreich vorfinden. Die zu bepflanzenden Fugen sollten schon eine Breite von drei bis vier Zentimetern haben. Nach dem Pflanzen kann man die empfindlichen kleinen Blumen und Kräuter mit kleineren Steinen verkeilen. Das verhindert, dass sie ausgespült werden.
Der Natur einfach ihren Lauf lassen
Schmale Terrassen oder Wegfugen lassen sich nur schwer bepflanzen. Aber viele Pflanzen vermehren sich von selbst. Man kann Töpfe mit den gewünschten Kräutern und Blumen aufstellen, sodass sie sich selbst aussamen können. Verschiedene Gräser und Flechten vertragen es auch, wenn sie gelegentlich betreten werden. In manchen Gartenmärkten wird eigens eine Samenmischung für Pflasterfugen angeboten. Haben sich die kleinen Pflanzen erst einmal angesiedelt, braucht man der Natur nur noch freien Lauf lassen. So werden Terrassen zu blühenden Landschaften und Mauerwerk zu Lebensräumen für Insekten, Schmetterlinge und Eidechsen.