Der wild wachsende Sauerampfer, dessen pfeilförmigen Blätter stark an Spinat erinnern, zählt wie Spinat und Löwenzahn zu Blattgemüse. Die Erntezeit beginnt im April und dauert bis in den November, Sauerampfer kann aber nur erntefrisch verzehrt werden, er lässt sich nicht trocknen. Sein säuerlicher Geschmack, der durch den hohen Gehalt an Oxalsäure hervorgerufen wird, ist ein guter Begleiter in Salaten, Suppen, Gemüsebeilsagen und Saucen – wie in der Frankfurter Grünen Sauce. Die jungen Blätter sorgen für einen ausgeprägten sauren Geschmack, ältere Blätter können aber auch sehr herb schmecken. Sauerampfer kann aber auch erhitzt – am besten feingehackt in Salzwasser kochen und anschließend in Butter dünsten. Sauerampfer ist auch bestens mit Mangold und Blattspinat zu kombinieren, eignet sich als Beilage zu Fisch, Eiergerichten und als Würzmittel in Suppen und Eintöpfen.
Fast so viel Vitamin C wie Zitrone
Sauerampfer kann aber noch mehr. Roh enthält er fast so viel Vitamin C wie Zitrone. Er stärkt die körperlichen Abwehrkräfte, wirkt blutreinigend und entschlackend. Bereits im Altertum fand die Pflanze viele Anhänger. Der griechische Arzt und Gelehrte Dioskurides empfahl den Samen der Pflanze bei Durchfallerkrankungen und Seefahrer nutzten den hohen Vitamin-C-Gehalt von Sauerampfer aus, um Skorbut vorzubeugen. Heute werden in der Volksheilkunde vor allem den Blättern eine abführende und harntreibende Wirkung zugeschrieben. Sie gelten als appetitanregend und verdauungsfördernd.
Als Tee ein hilfreiches Arzneimittel
Sie können die rohen, gewaschenen Blätter einfach kauen oder zu einem Tee verarbeiten: Dazu frische Blätter mit heißem Wasser übergießen, fünf Minuten ziehen lassen, filtrieren. Sauerampfer wird auch eine heilende Wirkung bei Hauterkrankungen, Schwellungen, Pickel, Wunden und Hautausschlägen, Reizhusten und Erkrankungen der Mundschleimhaut zugesprochen. Selbst Frauenleiden werden mit Sauerampfer-Tee gelindert. Aber: Aufgrund seines hohen Oxalsäure-Gehalts sollte man Sauerampfer nicht zu oft verwenden und bei Nieren- oder Rheumakrankheiten am besten gar nicht einsetzen.