Die Tage werden kürzer, Herbst und Winter kündigen sich an. Damit rückt auch die Erkältungszeit näher. Schnupfen, Husten und Grippe breiten sich aus. Viele Medikamente werden nun wieder angepriesen. Doch auch Heilkräuter können die Beschwerden lindern: Thymian, Salbei, Spitzwegerich und Blutwurz werden seit Jahrhunderten bei Erkältungen angewandt. Noch heute machen die Heilkräuter manchen synthetischen Medikamenten Konkurrenz.
Salbeitee und Gurgellösung
Schon Paracelsus und Hildegard von Bingen beschrieben Salbei als hochwirksame Heilpflanze. Mehr als 50 verschiedene Inhaltsstoffe in den Salbeiblättern wirken antibakteriell und antiviral. In der Erkältungszeit besonders beliebt ist der Salbeitee, den man schnell und unkompliziert zubereiten kann: 1,5 bis zwei Teelöffel Salbeiblätter werden mit kochendem Wasser übergossen. Nach zehn Minuten ist das Getränk fertig und entfaltet seine wohltuende Wirkung.
Auch abgekühlt ist der Salbeitee von Nutzen, denn der kalte Tee eignet sich hervorragend als Gurgellösung. Beim Gurgeln desinfiziert Salbei Mund- und Rachenraum, so dass Heiserkeit und Halsschmerzen gelindert werden. Ähnliche Wirkung entfalten auch die handelsüblichen Salbeibonbons.
Thymian – eine klassische Heilpflanzen
2006 wurde Thymian zur Heilpflanze des Jahres gekürt, doch schon in der Antike war die heilende Wirkung bekannt, denn Thymian ist ein wahrer Alleskönner. Die Heilpflanze bekämpft Viren und Bakterien, lindert Schmerzen und hemmt Entzündungen.
Eine Tasse kochendes Wasser und ein bis zwei Teelöffel Thymian ergeben einen wohltuenden Thymiantee. Mehrere Tassen am Tag tragen zur schnellen Genesung bei. Lauwarm eignet sich der Thymiantee hervorragend als Mundwasser. Alternativ bilden wenige Tropfen Thymianöl in lauwarmem Wasser eine gute Gurgellösung.
Auch als Badezusatz ist Thymian hervorragend geeignet. Dazu lässt man zunächst 500 Gramm Thymian und andere Heilkräuter wie Salbei und Spitzwegerich in fünf Litern kochendem Wasser bis zu 15 Minuten ziehen. Dieser Heilkräutertee wird schließlich durch ein Sieb abgeseiht und ins Badewasser gegeben. Die entspannende, gesunde Wirkung dieses Bades wird nicht lange auf sich warten lassen.
Alles mit Maß
Salbei, Thymian und Spitzwegerich haben sich als Heilkräuter seit Jahrhunderten bewährt. Nebenwirkungen treten selten auf, dennoch sollte die Anwendung mit Maß erfolgen. Oft ist weniger mehr. Im Zweifel über die richtige Dosierung sollte unbedingt der Arzt befragt werden. Spätestens wenn die Beschwerden nicht nach einigen Tagen abgeklungen sind, sollte man ärztlichen Rat einholen – denn hinter den Symptomen einer Erkältung können sich auch ernsthaftere Krankheiten verbergen, gegen die auch die Heilkräuter nichts auswirken können.
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