Kräutertinkturen und Essenzen sind als Hausmittelchen kaum zu ersetzen, die meisten davon sind leicht herzustellen.
Die Herstellung von Kräutertinkturen ist keine Zauberei, allerdings sollte man einige Dinge beachten um die Eigenschaften der Kräuter optimal nutzen zu können.
Zuerst einmal ist es immer besser frische Kräuter zu benutzen, die möglichst unbehandelt sind. In der Regel nimmt man 250 bis 300 Gramm frischer Heilpflanzen, für einen halben Liter Alkohol, wenn man selber ansetzt. In Fällen wo man kein frisches Kraut benutzen kann, reichen auch 100 Gramm getrockneter Kräuter.
Beim Alkohol für Tinkturen gilt zu beachten, dass die VOL. -Prozente über 20 liegen, für einige Pflanzen braucht man auch höhere Prozente. Auf gar keinen Fall darf man Industriealkohol oder Isopropylalkohol benutzen, da diese giftig für den Körper sind und nicht eingenommen werden dürfen.
Der Alkoholgehalt variiert je nach Wassergehalt der Pflanze, so sollten frische Pflanzen durch den höheren Wassergehalt mit ca. 30-40 Prozent angesetzt werden. Zur Herstellung von Tinkturen eignen sich besonders gut klare Schnäpse mit wenig Eigengeschmack, wie z. B. Wodka oder Doppelkorn.
Wodka eignet sich besonders gut für Blüten und frische Kräuter, bei Tinkturen mit Rinden oder Nadelgewächsen sollte man eine höheren Alkoholgehalt von etwa 60 Prozent wählen, hierzu eignet sich Weingeist besonders gut, den man auf die gewünschte Konzentration verdünnen kann.
Ansetzen der Tinkturen
Für die Tinkturen benötigt man ein sauberes, am besten abgekochtes Glas. In das Glas werden die Kräuter beziehungsweise Pflanzen hinein gegeben und mit dem Alkohol bedeckt. An einem dunklen, trockenen Ort bleiben die Tinkturen vier bis sechs Wochen stehen. Erst dann kann man davon ausgehen, dass die Wirkstoffe in der gewünschten Weise entzogen wurden. Mindestens ein Mal pro Woche sollte die Tinktur etwas geschüttelt werden.
Nach sechs Wochen oder länger, filtert man die hergestellte Tinktur mit Hilfe von Kaffee- oder Teefiltern, dies wird so lange wiederholt bis die Tinktur klar ist. In einem dunklen Glas, gut verschlossen aufbewahrt, halten sich die Tinkturen durch den Alkohol mehrere Jahre lang. Schon der griechische Philosoph Aristoteles und der mittelalterliche Arzt Paracelsus wussten um die Produktionsweisen von Heiltinkturen.
Plastikflaschen eignen sich nicht für das Herstellen von Tinkturen, da der Alkohol das Plastik, je nach Konzentration angreifen und ein fieser Nebengeschmack die Folge sein kann.
Schwangere sollten die Tinkturen aufgrund des Alkoholgehalts nicht direkt einnehmen, manche Kräuter sind in der Schwangerschaft ebenfalls tabu, weshalb auch hier mit äußerster Vorsicht gehandelt werden sollte.
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