Vor einiger Zeit hatte ich mit Blattläusen zu tun, die meinen Kräutern auf dem Balkon das Leben und wachsen schwer machten. Seit einige meiner Pflanzen nun in der Wohnung stehen, ist mir ein anderes Problem aufgefallen: Eine Trauermücken-Großfamilie.
Bis mir klar wurde, dass es sich bei den schwarzen Fliegen nicht um die häufig vorkommenden Obstfliegen handelt, hatte es sich meine Trauermücken-Kolonnie schon in den meisten meiner Zimmerpflanzen und Kräuter gemütlich gemacht. Die „Sciaridae“, so der wissenschaftliche Name, legen ihre Eier in die Erde. Aus den Eiern schlüpfen nach ungefähr einer Woche Larven. Sie ernähren sich von toten Pflanzenresten, Pilzen und wenn nichts anderes da ist, von den Wurzeln der Pflanze. Und da liegt, mal abgesehen vom Ekelfaktor (denn die Trauermücken fliegen natürlich auch in der Wohnung herum), das Problem: Gerade Sämlinge und sehr junge Pflanzen können gehörigen Schaden nehmen. Da ich hier gerade diverse Sämlinge von Zitronenpflanzen und eine mühsam gezüchtete Avocadopflanze beherberge, ist guter Rat nun teuer.
Was kann man also tun? Der erste Schritt sind immer die so genannten „Gelbsticker„, die zwar nicht wirklich viel gegen die Trauermücken selbst bringen, aber wenigstens anzeigen, wie groß der Befall ist. Man muss wissen, dass die Trauermücken torfhaltige Böden lieben und oft schon in derartiger Blumenerde stecken, wenn man sie kauft. Darum sollten gerade neue Töpfe oder umgesetzte Pflanzen mit neuer Erde mit Hilfe der Gelbsticker beobachtet werden. Langfristig sollte bei größeren Populationen biologisch bekämpft werden. Es gibt da zwei Arten: Zum einen so genannte „SF-Nematoden„. Dabei handelt es sich um Fadenwürmer, die über das Gießwasser in die Erde gebracht werden. Sie suchen gezielt nach den schädlichen Larven in der Erde, da sie sich von ihnen ernähren. Dabei sind sie für Mensch und Haustier ungefährlich und auch für Kräuter geeignet, die man später noch verzehren möchte.
Eine andere Möglichkeit ist der Bacillus huringiensis israelensis (BTI). Auch dieses biologische Bekämpfungsmittel wird mit dem Gießwasser eingebracht. Jedoch muss man hier erst warten, bis das Bakterium von den Trauermücken-Larven aufgenommen wird. Um die Trauermücken zukünftig daran zu hindern, ihre Eier in der Erde abzulegen, kann man Quarzsand in einer etwa einen Zentimeter dicken Schicht aufbringen.
In Foren findet man zudem Tipps wie Streichhölzer in die Erde stecken oder die Pflanzen austrocknen lassen. Das Austrocknen mag bei einer Aloe vera helfen, aber ein Sämling übersteht das nicht.
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