Kawa-Kawa, Kava oder auch Rauschpfeffer genannt, gehört zu den Pfeffergewächsen und ist im Südsee-Raum beheimatet. Das berauschende und beruhigende Getränk mit getrockneten Extrakten der Kava-Wurzel ist dort vielerorts ein wichtiger Bestandteil traditioneller und religiöser Rituale oder Zeremonien.
Kava ist ein bis zu 3 Meter hoher immergrüner Strauch und ähnelt sowohl im Habitus als auch im Geschmack dem schwarzen Pfeffer und ist in diesem Zusammenhang sowie aufgrund seiner Wirkung auch als Rauschpfeffer bekannt. Die in der Rinde und Wurzel enthaltenen Kavalactone lösen Muskelverkrampfungen, mindern Unruhen, Angst- und Spannungszustände, entspannen und wirken leicht euphorisierend. Allerdings werden bestimmten Bestandteilen der Kava-Pflanze leberschädigende Folgen nachgesagt, weshalb Kava-haltige Arzneimittel, abgesehen von homöopathischen Dosen, in Deutschland auch nicht mehr zulässig sind. Südsee-Völker verwenden Kava überwiegend als wohltuende Droge oder als Zeremonialgetränk, was dort in der Regel als reine Männersache angesehen wird.
Kava-Kava: Zubereitung und Anwendung des Rauschpfeffers
In der Tradition wird der Wurzelstock der Kava-Pflanze zu einem feinen Pulver zerrieben, welches dann mit Wasser aufgegossen wird. Da die Bestandteile jedoch kaum wasserlöslich sind, wird auch häufig noch Alkohol hinzugegeben. Getrunken wird das grau-grünliche Getränk dann vielerorts aus halben Kokosnussschalen und zeugt von einem leicht Scharfen Aroma. Außerdem werden die Pflanzenteile manchmal auch direkt zerkaut und anschließend in ein Gefäß gespuckt. Handelt es sich in etlichen Regionen bei dem Kava-Trinken um eine zeremonielle oder religiöse Handlung, wird der Rauschpfeffer beispielsweise auf Hawaii unter anderem auch kleinen Kindern zur Beruhigung verabreicht. Dort gibt rund 30 verschiedene Kava-Sorten für diverse Zwecke, wobei der alltägliche Gebrauch mit dem Verzehr des Feierabendbiers hierzulande vergleichbar ist und zur allgemeinen Entspannung dienen soll.
Nebenwirkungen von Kava-Kava
Solange kein Alkohol zugefügt wird, sind normalerweise keine Folgewirkungen am nächsten Tag spürbar. Allerdings können kurz nach der Einnahme leichte Taubheitsgefühle in der Mundregion auftreten, sowie ein eingeschränktes Seh- und Reaktionsvermögen spürbar sein. Seltener treten auch allergische Hautreaktionen auf. Längerfristig sagt man insbesondere dem in der Rinde enthaltenem Pipermethystin eine leberschädigende Wirkung nach, was auch nicht durch diverse Untersuchungen und Tests durch Pharmaunternehmen widerlegt werden konnte.
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