Es hört sich profan an: Kräuter richtig gießen. Man gießt sie halt, oder? So denkt man, so darf man denken. Jedem, dem allerdings schon einmal Pflanzen verfault oder vertrocknet sind, der weiß, dass auch falsches Gießen die grünen Schützlinge verderben kann. Ein einfacher Trick verrät, ob gegossen werden muss.
Die meisten Menschen haben wohl einen festen Rhythmus, ihre Pflanzen zu gießen. Ich auch, bis vor einiger Zeit. Vor der Arbeit, damit die Pflanzen noch etwas zu trinken bekommen in der langen Abwesenheitszeit. Besser ist es jedoch, so durfte ich lernen, kein festes Intervall einzuführen.
Wir essen auch, wenn wir hungrig sind
Es hat sich bewährt, die Kräuter nicht in feststehenden Intervallen zu gießen, sondern nach Bedarf. Hier verhält es sich ähnlich, wie mit unserem Hunger. Warum sollte man essen, wenn man nicht hungrig ist?
Woher weiß ich, welchen Wasserbedarf die Kräuter haben?
Um den Durst und den Wasserbedarf ungefähr zu ermitteln, empfehle ich den Webshop von Ruehlemanns. Geben Sie den Namen der Heilpflanze oder Kräuter in das Suchfeld ein. Hier gibt es eine Riesenauswahl an unterschiedlichen Sorten derselben Pflanze. Es gibt zum Beispiel viele Sorten Salbei oder Lavendel. Meist jedoch sind die Pflege-Eigenschaften ähnlich. Suchen Sie sich einfach die Sorte heraus, die ihrem Heilkraut am ähnlichsten ist.
Auf diese Weise, wenn Sie es ohnehin nicht schon wussten, hat man sich zügig einen Überblick verschafft, in welche Richtung man die die meisten Gießkannen tragen darf 🙂 Lavendel ist ein Hungerkünstler, wohingegen Basilikum oder Estragon einen ordentlichen Durst haben.
Weitere Tipps rund ums Pflanzen gießen
- Mäßig kaltes Wasser verwenden, das abgestanden hat. Am besten Zimmertemperatur, eiskalt ist bei den Pflanzen nicht beliebt.
- Die meisten Kräuterpflanzen mögen ein schwach saures Milieu mit einem ph-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Normales Leitungswasser oder Regenwasser sind gut geeignet.
- Plötzlich gelbe Blätter trotz gleichbleibender Kulturbedingungen? Das kann am zu hohen ph-Wert des Substrates liegen. Denn dann können viele Nährstoffe nicht mehr in ausreichender Menge aufgenommen werden. Auch Eisen, das für die Grünfärbung der Blätter verantwortlich ist, fällt hierunter. Statt Eisendünger zuzugeben, sollten Sie besser versuchen, den pH-Wert in den günstigen Bereich zurückzubringen. Denn wirklicher Eisenmangel ist selten. Umtopfen ist hier die einfachste und gefahrloseste Möglichkeit. Es geht aber auch mit einen Schuss Essig im Gießwasser; verwenden Sie ein paar Wochen lang einfach doppelt soviel Essig wie zur pH-Wert-Korrektur des Gießwassers eigentlich erforderlich wäre. “ Ein Linktipp: Kübelpflanzeninfo Wasseraufbereitung.
- Pflanzen nehmen Wasser nicht nur über ihre Wurzeln, sondern auch über die Blätter auf. Deswegen ab und an einmal lauwarm abduschen mit kalkarmen Wasser.
- Der Topf sollte immer ein Abzugsloch haben, um Staunässe zu vermeiden.
- Nicht in der prallen Sonne, nicht in der Mittagszeit gießen. Besser morgens oder abends. Andernfalls verdunstet das Wasser zu rasch wieder und Wassertropfen auf Blättern wirken wie eine Lupe (Verbrennungsgefahr).
- Den Topfboden beim Umtopfen zwei Zentimeter dick mit Blähton auffüllen. Der speichert Flüssigkeit und gibt sie nach Bedarf an die Erde ab.
- Ein Hinweis zum Freiland: nach dem Einpflanzen ist das Wässern von Stauden und Gehölzen besonders wichtig, bis die Pflanzen richtig eingewurzelt sind und sie sich selbst versorgen können. Erst ab dem zweiten Jahr ist es meist nicht mehr nötig zu bewässern.
Ein einfacher Trick verrät, ob gegossen werden muss
Bohren Sie ihren Finger fünf Zentimeter tief (bei großen Kübeln tiefer) und stellen Sie fest, ob die Fingerspitzen leicht Feuchtes erspüren. Gegossen wird nur, wenn die Erde leicht feucht oder trocken ist.
Wie immer wünsche ich einen grünen Daumen!
Quelle:
Ruehlemanns Kräuter und Duftpflanzen- Katalog 2009/2010
“ Kübelpflanzeninfo Wasser „
Bild: Pixabay, 168245, stux
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