Diese Woche dreht sich bei Kräuterallerlei alles um das Johanniskraut. Das Kraut hat nahm in der Geschichte eine bedeutende Stellung ein. Sowohl als Heilpflanze als auch als Kraut gegen Dämonen war es unseren Vorfahren bekannt. Bis in die heutige Zeit hinein wird es gegen vielerlei Beschwerden, allen voran gegen Depressionen, eingesetzt.
Schon die antiken Gelehrten und Heilkundigen Dioskurides und Plinius Secundus erwähnten die Pflanze. In der dunklen Zeit des Mittelalters kannte man das Johanniskraut ebenfalls. Hier wurde es vor allem zur Reinigung des Blutes eingesetzt. Zudem war es auch ein Mittel zur Desinfektion von Wunden. Im Volksglauben diente die Pflanze außerdem zur Dämonenabwehr. Dafür hängte man sie in Haus und Stall, um die Familie und die Tiere vor dem Übergriff böser Geister zu schützen. Selbst vor Unwetter, so der Aberglaube, kann Johanniskraut schützen, mehr noch, die Pflanze wurde sogar zur Vertreibung von Gewittern eingesetzt.
Aufgrund seiner festen Verankerung im Volksglauben hat Johanniskraut sehr viele Synonyme. So ist es auch als Herrgottsblut, Hexenkraut, Tüpfel-Hartheu, Mannskraft, Konradskraut, Jageteufel und Johannisblut bekannt. Der deutsche Name stammt übrigens vom Johannitag ab, der am 24. Juni gefeiert wird. Dieser Tag ist ein so genannter Lostag, ein fest im Kalender integrierter Tag, der im Volksglauben Aufschluss über die weitere Entwicklung der Ernte und des Wetters geben soll. Er folgt der Sommersonnenwende, die am 21. Juni begangen wird und ist eng mit ihr verbunden. Außerdem handelt es sich um ein Hochfest der katholischen Kirche. Namensgeber dieses Tages ist Johannes der Täufer.
Ein Volksbrauch, der mit dem Johannitag verbunden ist, ist der Tanz um das Johannisfeuer in der Nacht zum 24. Juni, dass, genau wie das Johanniskraut, in enger Symbolik zur Sonne steht. Früher trugen Mädchen dabei auch Kränze aus Johanniskraut.