Der Mönchspfeffer wurde im Mittelalter in Klostergärten angebaut und eingenommen, um die Libido der Klosterbewohner zu dämpfen.
Im Kloster hatte man Zugang zu antiken Schriften über Heilpflanzen und erfuhr so vom Mönchspfeffer, der im Volksmund auch „Keuschlamm“ oder „Keuschbaum“ genannt wird. Ursprünglich kommt die Pflanze aus dem Mittelmeerraum, wo sie in der Antike schon als Gewächs zur Bewahrung der Keuschheit von griechischen Priesterinnen genutzt wurde. Denn die griechische Mythologie beschreibt, dass Hera unter einer solchen Pflanze geboren wurde, weswegen sie als Symbol der enthaltsamen Ehe gilt. Der Mönchspfeffer gehört zur Familie der Lippenblütler und ist ein Strauch, der Höhen von bis zu vier Metern erreicht. Die Blattstände erinnern sehr an das Aussehen von Hanf. Mönchspfeffer trägt rotschwarze Scheinbeeren, die Ähnlichkeit mit Pfefferkörnern haben und ebenso scharf schmecken. Diese Beeren dienten den Mönchen des Mittelalters als Gewürz mit Zusatzfunktion und sind somit wohl ein sehr frühes „Functional Food“. 😉
Heute kann man den Mönchspfeffer natürlich auch als Gewürz in den Küchengarten integrieren. Die Beeren nutzt man einfach wie Pfeffer, indem man sie direkt aus einer Mühle auf das Essen gibt. Viel größere Bedeutung hat das Kraut allerdings für die Medizin. Tatsächlich hat „Vitex agnus-castus“ nämlich vor allem einen Einfluss auf das weibliche Hormonsystem. Die Wirkstoffe helfen gegen PMS und, wie der Rotklee, auch bei Wechseljahrsbeschwerden. Die Auswirkungen auf den Zyklus können auch bei Unregelmäßigkeiten (vor allem kurzen Zyklen) genutzt werden. Verbunden mit Unfruchtbarkeit ist darüber hinaus eine Krankheit, die sich „Gelbkörperschwäche“ nennt. Auch hier wird die Pflanze mit Erfolg eingesetzt. Die Homöopathie kennt Mönchspfeffer als Mittel gegen Erkrankungen der Geschlechtsorgane.
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