„Was nicht passt wird passend gemacht.“ Das gilt wohl für vieles, aber definitiv nicht für Kräuter.
In mehrjährigen Studien habe ich in meinem privatem Labor (Küche 😉 unzählige Experimente durchgeführt. Das Ergebnis: Fast jede Kräutersorte schmeckt gut, doch die Kombination kann fatale Folgen haben. Nebenerkenntnis: Experimentelle Küche ist nichts für Heißhunger. Denn selbst der größte Kohldampf kann misslungene Kräuterpaarungen nicht wettmachen.
Darum freut es mich ganz besonders, dass es endlich jemanden gibt, der mir die Versuchstätigkeit abnimmt und mir folglich auch viel Frust erspart. Auf den Seiten des Infodienstes „aid“ kann man nun ganz bequem nachlesen, welche Kräuter im Topf gute Freunde werden können und welche lieber Single bleiben sollten.
Auf den ersten Blick fällt auf, das es hier – wie auch im wahren Leben – Kategorien gibt.
Es gibt doch tatsächlich Kräuter, die sich mit Jedem gut vertragen. Das sind Borretsch, mein Favorit, die Gartenkresse, Petersilie, Pimpinelle, ein Kraut, das allein aufgrund des Namens eine Auszeichnung verdient, Portulak, Sauerampfer, ein Wildkraut, unser aller Liebling der Schnittlauch und die Zitronenmelisse. Voraussetzung ist natürlich eine ausgewogene Verwendung der besagten Gewürze. Dagegen sind Brunnenkresse und Waldmeister lieber allein im Topf, da sie zu intensive ätherische Öle enthalten. Rosmarin, das gleich mit zwei Exemplaren meinen persönlichen Mini-Küchengarten ziert, ist zwiespältig. Es wird ja gern in der Mischung Kräuter der Provençe verwendet und verträgt sich ganz gut mit Thymian und Petersilie, zuviel ist aber auch hier nicht angebracht. Es sei denn, man verwendet ihn allein, zum Beispiel in Rosmarinkartoffeln. Da darf´s dann ruhig etwas mehr sein.
Der Knoblauch verträgt sich laut „aid“ besonders mit mediterranen Kräutern. Mein besonderer Tipp bei der Verwendung, der leider auf eigener Erfahrung beruht: Wenn das Alliumgewächs zu stark geröstet wird, bleibt nichts weiter übrig als ein bitterer Geschmack. Das Gericht ist dann ein Kandidat für den Biomüll.
Majoran und Oregano sind sich zwar sehr ähnlich, aber passen leider so gar nicht zusammen. Als „Einzelkämpfer“ bleiben sie gern unter sich, oder werden höchstens mit Thymian, Rosmarin oder Salbei so richtig „warm“. Auch hier gilt: Weniger ist mehr! Eine Überdosierung führt zu einer Überlastung der Geschmacksnerven. Außerdem sollten Majoran und Oregano dem Bohnenkraut nicht zu nah kommen. Da kommen sich die intensiven Aromen zu sehr in die Quere. Auch andere sehr aromatische Gewürze passen nicht dazu.
dimkova rada
4. September 2008 at 23:12vielen dank, dass sie etwas über „pflanzen zusammenleben“ schreiben!
alles gute und viel licht liebe und schöne pflanzen!
dimkova