Japanische Würzkräuter sind vielfältig im Geschmack und haben die Eigenschaft, den charakteristischen Eigengeschmack von Speisen nicht zu übertünchen – vorausgesetzt, man setzt sie sparsam ein. Erfahren Sie hier mehr über Shiso-Kresse (Perilla) und Wasabi („japanischen Meerrettich“).
Shiso-Kresse (Perilla)
Brunnenkresse, Kapuzinerkresse, Winterkresse – es gibt viele verschiedene Kresse-Sorten. Relativ unbekannt ist hierzulande die Shiso-Kresse, von der es ebenfalls verschiedene Arten gibt. Diese japanische Kresse hat im Gegensatz zu der bei uns bekannten, vitaminreichen Gartenkresse einen intensiven, leicht pfeffrigen Geschmack, ist aber botanisch nicht mit ihr verwandt. Grün und Dunkelrot, zimtig bis zitronig – während die kleinen Blätter der grünen Perilla-Arten eher nach Minze und Zitrone schmecken, erinnern die roten Sorten an Zimt, Cumin und Anis. Kalzium- und eisenreich sind beide. Perilla oder Shiso-Kresse passt zu Tempura (in Teig gebackenes Gemüse) und sauer eingelegten Pflaumen. Perilla mundet hervorragend in farbenprächtigen Salaten und zu Fisch.
Wasabi – „japanischer Meerrettich“, der gar keiner ist
Was wir als Meerrettich-Schärfe kennen, darüber können Japaner nur lachen. Die japanische Küche bevorzugt meist Milde im Geschmack – so wie wir. Sehr scharfe Speisen, wie sie beispielsweise in Südkorea oder Thailand häufig aufgetischt werden, sucht man im Land der aufgehenden Sonne vergebens. Das schärfste bekannte Gewürz in Japan ist Wasabi (Eutrema japonica). Vorteil: Im Gegensatz zu Chili brennt Wasabi nur kurz, dafür aber heftig, die ätherischen Öle steigen in die Nase – zum Heulen! In Japan reibt man gewöhnlich einen Hauch vom frischen Wasabi über die Speise oder bereitet aus der getrockneten und geriebenen Wasabi-Wurzel samt Blättern eine Wasabi-Paste zu, die im Kühlschrank aufbewahrt wird. Die ist aber nicht so giftgrün, wie Sie hierzulande oft als scharfer Begleiter zum Sushi gereicht wird. Häufig handelt es sich um ein billiges Imitat aus dem uns bekannten Meerrettich- und Senfpulver sowie Farbstoff. Warum? Weil die original Wasabi-Wurzel rar und dadurch teuer ist. Rein botanisch betrachtet ist Wasabi nicht mit Meerrettich verwandt.
Foto: Pixabay sankeien-gardens-1088419_640
No Comments