Fast jedes Kind kennt es, nicht jeder Erwachsene mag es: Das Gänseblümchen mit seinem weiß-gelben Blütenkopf wurde zur Heilpflanze des Jahres 2017 gewählt. Mit dieser Kür möchte der Verein NHV Theophrastus (Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, auch Paracelsus genannt) auf die ein wenig in Vergessenheit geratene naturheilkundliche Wirkung der Bellis perennis aufmerksam machen. Das „dauerhaft hübsche“ Gänseblümchen, wie der lateinische Name wörtlich übersetzt lautet, sollte nämlich nicht nur auf ihr Äußeres reduziert werden.
Ein Grund zur Freude
Kinder freuen sich, wenn sie Gänseblümchen entdecken, diese pflücken und zu einer Kette knüpfen können. Unglücklich Verliebte spielen damit „Liebt mich, liebt mich nicht“. Und Hobbygärtner ärgern sich mitunter, wenn sie auf ihrem gehegten Rasen das eine oder andere weiß-gelbe Köpfchen entdecken. Kräuterfreunde wie wir wissen nicht erst seit der Wahl zur „Heilpflanze des Jahres 2017“, dass das Gänseblümchen in vielerlei Hinsicht ein Grund zur Freude ist.
Das Gänseblümchen wird auch Maßliebchen, Augenblümchen, Angerblümchen, Kindsblümle, Gänselieschen, Himmelsblume, Marienblümchen, Mondscheinblume, Regenblume, Tausendschön, Monatsröserl oder in der Schweiz Margritli (Kleine Margerite) genannt. Bei mildem Winter kann man sie das ganze Jahr über finden. Die meisten Nähr- und Wirkstoffe enthalten die Pflänzchen jedoch zwischen April und August während ihrer Hauptblütezeit.
Die heilende Wirkung des Gänseblümchens
Das Gänseblümchen enthält zahlreiche wertvolle Substanzen, darunter Bitterstoffe, Mineralien, Flavonoide, Sponine, Schleimstoffe, Gerbstoffe, die Vitamine A, C und E sowie ätherisches Öl. So entfaltet Bellis perennis bei einer Vielzahl von Leiden und Krankheiten ihre Wirkung – mal als Tee, mal als Tinktur, mal als Frischpflanze. Mit den Extrakten aus dem Gänseblümchen lassen sich Atemwegserkrankungen, Arthritis, Gicht, Magenschmerzen, Husten, Nieren- und Blasenprobleme oder Rheuma behandeln. Bei Prellungen und Verstauchungen lindern die gequetschten Blüten in einem Umschlag die Beschwerden. Als Tee lösen sie schleim, stillen Schmerzen und regen die Verdauung an.
Das Gänseblümchen in der Küche
Doch auch ohne gesundheitliche Beschwerden kann man dem Körper mit Gänseblümchen etwas Gutes tun: Die Pflanze ist völlig ungiftig und eignet sich dabei hervorragend für den Speiseplan. Das Gänseblümchen hat eine leicht nussige Note und passt deshalb sowohl zu herzhaften wie zu süßen Speisen. So kann man Gänseblümchen zum einen als Salatzugabe und in einem Brotaufstrich verwenden. Zum anderen passt das Gänseblümchen prima in ein Gelee, einen Obstsalat oder den Smoothie. Schließlich geben die Blüten eine herrliche (und zugleich gesunde und essbare) Dekoration auf dem Teller ab.
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