Kräuter als Heilmittel

Maya-Medizin: Was wir von den Ureinwohnern Mittelamerikas lernen können

Maya-Medizin: Was wir von den Ureinwohnern Mittelamerikas lernen können

Ganzheitliche Medizin und natürliche Verfahren werden bei uns immer beliebter. Indizien, wie sich die Naturheilkunde weiterentwickeln lässt, findet man auch in anderen Kulturen. Besonders indigene Völker können zeigen, wie wir ihre Traditionen für die Heilung von Krankheiten einsetzen können. Die Maya, Ureinwohner Mittelamerikas, verfügen über ein wertvolles Wissen.

Ganzheitliches Medizin-System

Die Maya betrachten den Menschen in der Medizin als ganzheitliches Wesen. So führen sie die Ursache von Krankheiten auf eine Wechselwirkung von Psyche, Körper, Natur, sozialem Umfeld und Energien zurück. Ungleichgewichte innerhalb dieses Systems, so die Tradition der Maya, machen krank. Auch die Behandlungsmethoden setzen hier an. Neben pflanzlichen Heilmitteln, spielen auch Rituale und Zeremonien eine Rolle in der Maya-Medizin.

Auf den Märkten Mittelamerikas aber auch in kleinen Läden kann man die Medizin kaufen. Zu traditionellen Apotheken gehört meist ein eigener Kräutergarten. So gibt es bei den Maya vor allem Tees aus getrockneten Blüten und Kräutern sowie Salben und Tinkturen, die mit Heilpflanzen angereichert sind. Chemische Verfahren und Zusätze lehnen sie ab.

Krankheiten haben viele Ursachen

Maya trennen bei Krankheiten nicht zwischen organischen und psychischen Ursachen, vielmehr fügen sie noch natürliche metaphysische Ursachen hinzu. So kann man nach ihrem Glauben auch krank werden, wenn man religiöse Pflichten missachtet, nicht ausreichend für seine Familie sorgt oder eine andere Kraft einem diese Krankheit von außen zugefügt hat.

Mehrstündige Rituale für die Balance

In Ritualen, die meist über mehrere Stunden dauern, können befähigte Heiler, Dysbalancen aus dem kranken Menschen holen, glauben die Maya. Solche Rituale sind für uns natürlich von untergeordneter Bedeutung. Nichtsdestotrotz verfügen sie über ein immenses Wissen über heilende Wirkungen von Pflanzen. Zu den gängigsten gehören:

  • Aloe wirkt als Tee aus dem Stängelsaft bei Husten und Verstopfung. Äußerlich angewendet beruhigt es entzündete Hautstellen.
  • Echinacea stärkt das Immunsystem und wirkt reinigend auf Blut, Leber und Nieren. Zudem kann es Wunden heilen.
  • Damiana gilt als wirksames Mittel gegen Asthma. Darüber hinaus soll es eine aphrodisierende Wirkung haben.
  • Königskerze hilft gegen Husten sowie Hals- und Ohrenschmerzen
  • Orangenblüten beruhigen die Nerven und hellen die Stimmung auf. Außerdem helfen sie bei Übelkeit und Magenschmerzen.
  • Moschus-Reiherschnabel hilft gegen Durchfall und bei depressiver Verstimmung sowie als Tinktur bei der Behandlung von Narben.
  • Cordia boisseri: Die Früchte dieses Laubbaumes, der allerdings nur bei Temperaturen um die 35 Grad gedeiht, ergeben einen Saft, der gegen Husten hilft.
  • Kamille hilft bei Entzündungen aller Art, innerlich wie äußerlich angewendet wird sie wie bei uns vor allem bei Husten und Magenschmerzen verabreicht.

Die Maya lebten 3.000 Jahre lang in einem Gebiet, das weite Teile Mexikos umfasste und bis nach Honduras reichte. Etwa 900 nach Christus ging das Volk auf mysteriöse Weise unter. Trotzdem gibt es heute noch Nachfahren des indigenen Volkes in Mexiko und Guatemala, die dort ihre Tradition weiterleben. Zwar ist ein großer Teil des Wissens auch mit dem großen Maya-Reich untergegangen. Nichtsdestotrotz gab und gibt es zahlreiche Projekte, mithilfe derer ihr Wissen wiederbelebt und konserviert werden soll.

Bildquelle: Pixabay, mexico, 1355036 1280

 

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