Estragon wird auch als Schlangenkraut oder Dragon bezeichnet. Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet: „Artemisia Dracunculus“, im Englischen nennt man ihn „Tarragon“. Klingt ganz fabelhaft und könnte auf das unvergleichliche Aroma zurückzuführen sein. Der würzig-pikante Geschmack eignet sich hervorragend für Kräutermischungen und erinnert an Anis sowie Fenchel – die französische Küche kommt nicht ohne aus. Zudem hat Estragon hilfreiche Heileigenschaften.
Estragon: Herkunft und Anbau
Estragon gehört zur botanischen Familie der Korbblütler und ist mit Wermut sowie Beifuß verwandt. Um zu wachsen, ist die Estragon-Pflanze auf viel Sonnenlicht angewiesen. Der Standort des Staudengewächses sollte möglichst windgeschützt sein, die Erde feucht.
Man unterscheidet generell zwei Estragon-Arten: russischen und französischen Estragon. Erstgenannter hat dicke, robuste Blätter und ist winterfest. Sein Aroma ist weniger intensiv als der des französischen. Dieser ist zarter, würziger im Geschmack, aber auch anspruchsvoller in Bezug auf das Klima und Anbaufläche.
Frischen Estragon kann man je nach Wetterlage bereits ab April/Mai pflücken. Die Haupternte des Estragon-Krauts erfolgt idealerweise kurz vor der ersten Blüte im Juni. Zu diesem Zeitpunkt ist die Konzentration der ätherischen Öle besonders hoch.
Als Wintervorrat kann man den Estragon dann sehr gut lagern, indem man ihn sanft trocknet und anschließend mit den Händen rebelt. Sein intensives Aroma hält sich auf diese Weise wunderbar. Noch besser bleibt der Geschmack erhalten, wenn man die Estragon-Blätter zerkleinert und in Öl, Butter oder pur einfriert.
Estragon als Heilpflanze
Estragon wirkt dank seiner Bitterstoffe verdauungsfördernd und aktiviert Stoffwechselprozesse. Als Tee hilft er gegen Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Nierenleiden, da er harntreibend wirkt. Estragon enthält reichlich Kalium.
Estragon in der Küche
Estragon schmeckt wahrhaft einzigartig! Besonders der französische Estragon zeichnet sich durch seinen typischen pfeffrig-aromatischen Geschmack aus und wird häufig getrocknet als Gewürz eingesetzt. Wem die Verwendung von Estragon neu ist, sollte ihn sparsam einsetzen. Kinder mögen den Geschmack nur selten. Ähnlich wie Koriander polarisiert Estragon – man liebt oder hasst ihn!
Estragon ist wichtiger Bestandteil von Kräutermischungen und unverzichtbar in der buttrigen Kräutersoße Sauce béarnaise – ein Klassiker der französischen Küche. Eine Spezialität in Frankreich ist der würzig-aromatische Estragonsenf. Frischer Estragon verleiht Fisch, Lamm und Geflügel eine mediterrane Geschmacksrichtung und Soßen wie Mayonnaisen das gewisse Etwas.
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